Aus einer total vermüllten Wohnung in München hat die Feuerwehr einen 73-jährigen Rentner tot geborgen. Anwohner hatten wegen des starken Verwesungsgeruchs, der aus den Räumen strömte, Hilfe geholt, teilte die Polizei mit. In der Schwabinger Zwei-Zimmer-Wohnung türmte sich bis unter die Decke ein riesiger Müllberg. Überwiegend hatte der offenbar psychisch erkrankte Mann rund 60 Tonnen Zeitungen, Broschüren und alle Arten von Zetteln gesammelt. Die Papierberge reichten teilweise bis 40 Zentimeter unter die Zimmerdecke.
"Der Mann hatte sich Gänge gegraben, über die er nach außen oder in die Wohnung kam", sagte eine Polizeisprecherin. Er habe in einem kleinen Nest inmitten des Mülls auf Zeitungen geschlafen. "Wir gehen davon aus, dass er einfach eingeschlafen ist", sagte die Polizei zur Todesursache. Ein Fremdverschulden wird ausgeschlossen. Der Mann sei bereits einige Wochen tot gewesen, bevor er nun entdeckt wurde.
Bei der Bergung der Leiche musste die Feuerwehr ausgerüstet mit Pressluftatemgeräten tonnenweise Papier über Schuttrutschen aus dem 4. Stock schaffen. Erst nach sechs Stunden gelang es den Einsatzkräften, zu der Leiche vorzudringen. Obwohl nur ein Drittel der Wohnung freigeschaufelt wurde, mussten drei volle Container nach dem Einsatz abtransportiert werden.