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Weihnachten 2020? In der "heute-show" des ZDF singt ein Pastor mit Beffchen und Talar schon jetzt: "Covid Navidad! Covid Navidad! Covid Navidad! Weihnachten wird dieses Jahr hart." Wie soll das auch funktionieren, selbst nach einem Lockdown light? Weihnachten ist die Familienparty des Jahres, das Reise-Event, das ultimative Gemeinschaftsfest – in der Theorie also das Superspreader-Ereignis. Wenn schon Friedrich Merz auf den CDU-Parteitag verzichten muss: Ist es da nicht eigentlich die Pflicht der Kirchen, Weihnachten abzusagen, nur dieses eine Mal?
Keinesfalls, meint Bischöfin Kirsten Fehrs. Im Gegenteil: Weihnachten, die Botschaft der Hoffnung und des Lichts, müsse gerade jetzt gefeiert werden, nur eben anders. In der aktuellen Folge von "nachgefragt", dem stern-Podcast, spricht die Bischöfin von Hamburg und Lübeck mit Host Florian Güßgen darüber, wie sie die Frohe Botschaft im Advent und am Heiligen Abend genau verkünden will und was sie genau für den Hamburger Michel plant.
Bedeutungsverlust der Kirche in der Coronakrise
Fehrs spricht über die Rolle der Kirchen in der Krise, bei der Seelsorge, in Heimen und bei Beerdigungen, über die Grenzen des "virologischen Imperativs" und über Grenzen der Kontrolle. Außerdem antwortet sie auf jene Kritiker, die den Kirchen vorwerfen, die Schwächsten der Gesellschaft im und nach dem ersten Lockdown allein gelassen zu haben. Was haben die Geistlichen von Ostern für Weihnachten gelernt? Die Bischöfin spricht über den Bedeutungsverlust der Kirchen und erzählt, wie sie persönlich damit umgeht, dass diese Krise allen, auch ihr, die eigene Vergänglichkeit ziemlich drastisch ins Bewusstsein ruft.
In der Folge bewertet auch Chefarzt Michael Wünning den geplanten Lockdown light. Der Leiter des Zentrums für Notfall- und Akutmedizin des Marienkrankenhauses in Hamburg fordert jetzt auch einen anderen Umgang mit den Kliniken.