Pflegereport Ältere Deutsche leben immer gesünder

Die Deutschen altern gesünder: Das Risiko, im Alter pflegebedürftig zu werden, sank zwischen 2000 und 2008 bei Männern jährlich leicht um ein Prozent und bei Frauen um 3,6 Prozent, wie aus dem am Mittwoch in Berlin veröffentlichten aktuellen Pflegereport der Gmünder Ersatzkasse (GEK) hervorgeht.

Die Deutschen altern gesünder: Das Risiko, im Alter pflegebedürftig zu werden, sank zwischen 2000 und 2008 bei Männern jährlich leicht um ein Prozent und bei Frauen um 3,6 Prozent, wie aus dem am Mittwoch in Berlin veröffentlichten aktuellen Pflegereport der Gmünder Ersatzkasse (GEK) hervorgeht. Dass dennoch die Zahl der Pflegebedürftigen auf zuletzt 2,4 Millionen gestiegen ist, liegt denn Angaben zufolge daran, dass die Zahl alter Menschen insgesamt deutlich zugenommen hat. Der Untersuchung zufolge wird jeder Zweite im Lauf seines Lebens pflegebedürftig.

Pflegeleistungen bezogen demnach 42 Prozent der männlichen und 60 Prozent der weiblichen GEK Versicherten, die 2008 verstarben. Die statistische Auswertung ergab, dass ein 60-jähriger Mann von durchschnittlich 20,7 Jahren verbleibender Lebenserwartung 1,2 Jahre in Pflegebedürftigkeit verbringt. Eine 60-jährige Frau ist während ihrer restlichen Lebenserwartung von 24,6 Jahren im Durchschnitt rund zweieinhalb Jahre auf Pflege angewiesen.

Die Heimentgelte liegen laut der Untersuchung eines Wissenschaftlerteams um Heinz Rothgang von der Uni Bremen im Westen höher als im Osten - obwohl die Leistungen aus der Pflegeversicherung bundesweit einheitlich sind. Auch die ambulanten Entgelte variieren erheblich: So liegt etwa die Preisspanne für das "Zubereiten einer warmen Mahlzeit" zwischen 7,39 Euro in Nordrhein-Westfalen und 20,90 Euro in Baden-Württemberg. Die "große Morgentoilette" kostet in Thüringen 15,75 Euro, in Hessen 32,16 Euro.

Bei der fachärztlichen Versorgung stellten die Autoren der Studie auffällige Unterschiede zwischen Städten und ländlichen Gegenden fest. "Im ländlichen Raum sind die Verordnungsraten von Psycholeptika und Antidepressiva signifikant höher als in fachärztlich gut ausgestatteten städtischen Räumen", erläuterte Rothgang. "Wir sehen darin ein Indiz für die Überforderung von Hausärzten beziehungsweise eine fachärztliche Unterversorgung in ländlichen Gebieten."

AFP
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