Wäre der 1. FC Heidenheim trotz massiver Überlegenheit ohne etwas Zählbares aus dem Duell mit Werder Bremen gegangen, Trainer Frank Schmidt hätte wohl den Glauben an den Fußball verloren.
"Das wäre Wahnsinn gewesen, wenn wir dieses Spiel verloren hätten", sagte der Coach nach dem 2:2 gegen die Norddeutschen, bei dem sein Team zwei Rückstände aufgeholt und 30 Schüsse in Richtung Werder-Tor abgegeben hatte. "Das ist eine Statistik, die eigentlich nur Bayern München so in der Liga hat."
Wertvoller als den Punkt, der im Kampf um den Klassenerhalt einen Schub geben könnte, stufte Schmidt den couragierten Auftritt seines Teams ein. "Wir haben unseren Fußball gespielt - und wenn wir so spielen, mit dieser Leidenschaft, mit dieser Power, dann sind wir in der Lage, auch gegen Mannschaften, die seit Jahrzehnten in der Bundesliga spielen, Punkte zu holen."
Erleichterung auch abseits des Rasens
Aufatmen dürfen die Heidenheimer jedoch nicht nur aufgrund ihres sportlichen Auftritts. Auch abseits des Rasens gab es positive Nachrichten, nachdem vor drei Wochen ein Fan vom Zaun gefallen und per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht worden war.
Der Anhänger sei "den Umständen entsprechend auf dem Weg der Besserung" und in "keinem kritischen Zustand" mehr, erklärte ein Sprecher des Vereins. Im FCH-Block wurde ein an das Opfer gerichtetes Banner befestigt, auf dem zu lesen war: "Wir gehen diesen Weg gemeinsam. Kämpfen Witti."
Heidenheim droht Kaufmann-Ausfall

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Gegen Bremen gab es mit Stefan Schimmer (67. Minute) und Jonas Föhrenbach (83.) zudem gleich zwei Premieren, denn beide Profis erzielten ihren jeweils ersten Treffer in Deutschlands höchster Liga. Neben dem verpassten zweiten Saisonsieg trübte allerdings auch die Verletzung von Mikkel Kaufmann die Stimmung.
Der Däne musste im Verlauf der ersten Halbzeit aufgrund von Adduktorenproblemen ausgewechselt werden. Für ihn kam Schimmer, der sich in seinem 32. Bundesliga-Einsatz endlich selbst belohnte. "Natürlich bin ich happy", sagte der Angreifer sichtlich gelöst.