Die Bundesanwaltschaft hat in München Anklage gegen ein mutmaßliches Mitglied der islamistischen Huthi-Miliz erhoben. Der jemenitische Mann soll sich 2022 im Jemen der Gruppe angeschlossen und Anfang 2023 als Kämpfer an Gefechten in der Provinz Mareb beteiligt haben. Der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts München muss entscheiden, ob er die Anklage zulässt und wann es zum Prozess kommt.
Beamte des Bayerischen Landeskriminalamts hatten den Beschuldigten im Mai in Dachau festgenommen. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft legt ihm zur Last, als Heranwachsender ein Mitglied einer terroristischen Vereinigung im Ausland gewesen zu sein. Als Heranwachsender gilt im deutschen Strafrecht, wer zur Tatzeit zwischen 18 und 21 Jahren alt war.
Das erklärte Ziel der Huthi ist laut Bundesanwaltschaft die Stärkung und Ausweitung ihrer Machtposition im Jemen, sowie die Vernichtung Israels. Nach Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 griffen die Huthi Israel regelmäßig mit Raketen und Drohnen an – als Ausdruck ihrer Solidarität mit der Hamas. Immer wieder greifen sie auch Handelsschiffe im Roten Meer an.