Geplante Anschläge Mutmaßliche Hamas-Mitglieder in Berlin festgenommen

Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof" steht auf einem Schild am Eingang zum Gebäude der Bundesanwaltschaft
Der Generalbundesanwalt teilte mit, dass diverse Waffen und Munition in erheblichem Umfang aufgefunden wurden (Symbolfoto)
© Christoph Schmidt / DPA
Drei Männer sollen für die Hamas Waffen für Anschläge auf israelische und jüdische Einrichtungen beschafft haben. Das Bundeskriminalamt nimmt sie in Berlin fest.

Der Generalbundesanwalt hat in Berlin drei Männer festnehmen lassen, die mutmaßlich Mitglieder der radikalislamischen Terrororganisation Hamas sind. Als sogenannte Auslandsoperateure sollen sie von Deutschland aus Waffen und Munition für die Vereinigung beschafft haben, wie die Karlsruher Behörde mitteilte. "Die Waffen sollten der Hamas für Mordanschläge auf israelische oder jüdische Einrichtungen in Deutschland dienen."

Bei den Festgenommenen handelt es sich den Angaben zufolge um einen 36-jährigen deutschen Staatsangehörigen, der im Libanon geboren wurde, sowie um einen im Libanon geborenen 43-Jährigen, dessen Staatsangehörigkeit zunächst unklar war. Außerdem ist ein 44-jähriger Deutscher, der aus Syrien stammt, betroffen. Ihnen wird Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung und Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vorgeworfen, wie der Generalbundesanwalt mitteilte. Sie sollen spätestens seit dem Sommer 2025 Schusswaffen und Munition besorgt haben.

Waffen in "erheblichem Umfang" sichergestellt

Wie der Generalbundesanwalt weiter mitteilte, wurden im Zuge der Festnahmen diverse Waffen, darunter ein Sturmgewehr vom Typ AK 47 sowie mehrere Pistolen, und Munition in erheblichem Umfang aufgefunden. Die Beschuldigten sollen am Donnerstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden, der über Haftbefehle und Untersuchungshaft entscheiden wird.

Durchsuchungen habe es auch in Leipzig gegeben, wo einer der Beschuldigten gewohnt habe, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft. Bei einem vierten, nicht festgenommenen Beschuldigten in Oberhausen in Nordrhein-Westfalen sollte ebenfalls durchsucht werden. Zuvor hatte der "Spiegel" über die Durchsuchung berichtet. 

Hamas verantwortlich für Massaker in Israel

Erklärtes Ziel der Hamas ist die Vernichtung des Staates Israel und die Errichtung eines islamischen Gottesstaates im Nahen Osten. Die Organisation ist verantwortlich für den Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Menschen als Geiseln genommen wurden. Die beispiellose Attacke löste den Gaza-Krieg aus.

Es ist nicht die erste Festnahme von mutmaßlichen Hamas-Mitgliedern durch die Bundesanwaltschaft. Im Dezember 2023 hatte sie beispielsweise drei Männer in Berlin und einen im niederländischen Rotterdam festnehmen lassen. Sie waren nach früheren Angaben seit Jahren als Auslandsoperateure der Terrororganisation tätig und "nahmen innerhalb der Vereinigung wichtige Positionen mit unmittelbarer Anbindung an Führungskräfte des militärischen Flügels ein". Sie sollen unter anderem nach Waffendepots der Vereinigung gesucht haben. Der Prozess am Kammergericht Berlin läuft noch.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mehrfach aktualisiert und um weitere Informationen ergänzt. In einer früheren Version des Artikels hieß es, in Oberhausen sei ebenfalls durchsucht worden. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft hat die Durchsuchung dort aber noch nicht stattgefunden. Dies wurde korrigiert.

AFP · DPA
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