Geplante Anschläge Mutmaßliche Hamas-Mitglieder in Berlin festgenommen

Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof" steht auf einem Schild am Eingang zum Gebäude der Bundesanwaltschaft
Der Generalbundesanwalt teilte mit, dass diverse Waffen und Munition in erheblichem Umfang aufgefunden wurden (Symbolfoto)
© Christoph Schmidt / DPA
Drei Männer sollen für die Hamas Waffen für Anschläge auf israelische und jüdische Einrichtungen beschafft haben. Das Bundeskriminalamt nimmt sie in Berlin fest.

Der Generalbundesanwalt hat in Berlin drei Männer festnehmen lassen, die mutmaßlich Mitglieder der radikalislamischen Terrororganisation Hamas sind. Als sogenannte Auslandsoperateure sollen sie von Deutschland aus Waffen und Munition für die Vereinigung beschafft haben, wie die Karlsruher Behörde mitteilte. "Die Waffen sollten der Hamas für Mordanschläge auf israelische oder jüdische Einrichtungen in Deutschland dienen."

Den drei Beschuldigten, zwei deutschen Staatsangehörigen und einem im Libanon geborenen Mann, wird Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung und Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vorgeworfen, wie der Generalbundesanwalt mitteilte. Sie sollen spätestens seit dem Sommer 2025 Schusswaffen und Munition besorgt haben.

Waffen in "erheblichem Umfang" sichergestellt

Wie der Generalbundesanwalt weiter mitteilte, wurden im Zuge der Festnahmen diverse Waffen, darunter ein Sturmgewehr vom Typ AK 47 sowie mehrere Pistolen, und Munition in erheblichem Umfang aufgefunden. Die Beschuldigten sollen am Donnerstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden, der über Haftbefehle und Untersuchungshaft entscheiden wird.

Wie das Magazin "Spiegel" berichtet, haben Anti-Terror-Fahnder die Verdächtigen beobachtet, wie sie sich am Mittwoch in Berlin zu einer Waffenübergabe trafen. Dabei hätten die Einsatzkräfte zugegriffen. Laut "Spiegel"-Informationen gab es auch Durchsuchungen in Leipzig und Oberhausen.

Hamas verantwortlich für Massaker in Israel

Erklärtes Ziel der Hamas ist die Vernichtung des Staates Israel und die Errichtung eines islamischen Gottesstaates im Nahen Osten. Die Organisation ist verantwortlich für den Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Menschen als Geiseln genommen wurden. Die beispiellose Attacke löste den Gaza-Krieg aus.

Es ist nicht die erste Festnahme von mutmaßlichen Hamas-Mitgliedern durch die Bundesanwaltschaft. Im Dezember 2023 hatte sie beispielsweise drei Männer in Berlin und einen im niederländischen Rotterdam festnehmen lassen. Sie waren nach früheren Angaben seit Jahren als Auslandsoperateure der Terrororganisation tätig und "nahmen innerhalb der Vereinigung wichtige Positionen mit unmittelbarer Anbindung an Führungskräfte des militärischen Flügels ein". Sie sollen unter anderem nach Waffendepots der Vereinigung gesucht haben. Der Prozess am Kammergericht Berlin läuft noch.

Hinweis: Dieser Artikel wurde mehrfach aktualisiert.

AFP · DPA
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