In Nauen formiert sich Protest gegen die geplante Schließung des Hausgerätewerks BSH. Nach Angaben der IG Metall wollen am kommenden Dienstag (25. November) Bürger und Politiker gemeinsam mit den Beschäftigten und ihren Familien mit einem solidarischen Laternenumzug für den Erhalt des Standorts demonstrieren.
Der Hausgerätehersteller hatte im Oktober mitgeteilt, dass die Waschmaschinenproduktion in Nauen bis Mitte 2027 auslaufe, das treffe rund 440 Beschäftigte. Insgesamt plane das Unternehmen, 1.400 Stellen zu streichen. Grund sei schwächelnde Nachfrage.
"Für die Stadt Nauen wäre eine Schließung des BSH-Werks eine Katastrophe", sagte die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Oranienburg-Potsdam, Anne Borchelt, einer Mitteilung zufolge. Die Belegschaft sei nicht bereit, die "Kahlschlagpläne" hinzunehmen. Die Gewerkschaft sieht auch Arbeitsplätze in regionalen Zulieferbetrieben gefährdet.
An der Kundgebung wollen laut Gewerkschaft unter anderem der Grünen-Bundestagsabgeordnete Michael Kellner, Brandenburgs Wirtschaftsstaatssekretärin Friederike Haase sowie der IG Metall-Bezirksleiter für Berlin-Brandenburg-Sachsen, Jan Otto, teilnehmen.
BSH ist nach eigenen Angaben europäischer Marktführer bei Hausgeräten. Das Unternehmen produziert unter anderem Waschmaschinen, Einbauküchen, Herde und Kühlgeräte. Zu den Marken gehören Bosch, Siemens, Neff und Gaggenau. Die Abkürzung BSH stand früher für Bosch und Siemens Hausgeräte. Bis Anfang 2015 war BSH ein Gemeinschaftsunternehmen von Bosch und Siemens.