Ob es für die Westernstadt in Berlin-Spandau noch eine Chance am bisherigen Standort gibt, bleibt unsicher. Eigentümer, Bezirk und der Verein Old Texas Town, der das Gelände bisher genutzt hat, finden nicht zueinander. Der Pachtvertrag ist Ende August abgelaufen. "Das Bezirksamt Spandau setzt weiterhin auf einen konstruktiven Dialog", sagte Bezirksstadtrat Thorsten Schatz der Deutschen Presse-Agentur.
Eigentümer des Geländes ist die Dr. Aldinger & Fischer Grundbesitz und Vermarktungs GmbH. Der Verein würde mit seiner Westernstadt gerne auf dessen Gelände bleiben. Aus Sicht des Unternehmens sind die Verhandlungen darüber allerdings gescheitert.
Nach dem letzten gemeinsamen Gespräch im November habe es einen Vergleichsvorschlag an sämtliche Parteien übermittelt, teilte die GmbH mit. "Dieser sah vor, dass der Pachtvertrag mit Old Texas bis zum Beginn des Jahres 2031 verlängert wird."
Bebauungsplan sieht ausdrücklich eine Westernstadt vor
Außerdem habe der Eigentümer angeboten, die bei der Rückgabe des Geländes entstehenden Kosten in sechsstelliger Höhe zu übernehmen. Im Gegenzug wollte das Unternehmen die Möglichkeit für eine "gewerbliche Entwicklung" dort bekommen. Der 2012 festgesetzte Bebauungsplan mit dem "Sondergebiet Westernstadt" lässt das nicht zu - der Bezirk müsste ihn ändern, will das aber nicht.
Das Bezirksamt Spandau und der Verein Old Texas hätten auf das Vergleichsangebot nicht reagiert, kritisierte das Unternehmen. Es bleibe keine Alternative, als den eingeschlagenen Rechtsweg fortzusetzen - soll heißen, auf einer Räumung zu bestehen.
Bezirksstadtrat Schatz hält dagegen: Das Angebot des Eigentümers, den Pachtvertrag um einige Jahre zu verlängern – verbunden mit der Forderung nach einem späteren Freibrief für eine Bebauung –, sei nicht akzeptabel. "Trotzdem prüfen wir weiterhin, wie eine verlässliche vertragliche Grundlage aussehen könnte, die echten Verhandlungen dient."