"Ab ins Wasser" vorgestellt Schwimm-Gutscheine für Erstklässler: Hamburg startet Aktion

Schwimmunterricht für Kinder. Foto: David Inderlied/dpa
Schwimmunterricht für Kinder. Foto
© David Inderlied/dpa
Von der Hamburger Olympia-Bewerbung soll auch der Kinder- und Jugendsport in der Hansestadt profitieren. Ziel einer Aktion: Alle Grundschüler sollen schwimmen lernen.

Hamburg startet im Frühjahr 2026 eine Gutschein-Aktion, die allen Schulanfängern der Freien und Hansestadt das Schwimmenlernen erleichtern soll. Sport- und Innensenator Andy Grote (SPD) sowie die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Bündnis 90/Die Grünen) stellten in der Landespressekonferenz die Aktion "Ab ins Wasser" vor.

Konkret sollen jede Erstklässlerin und jeder Erstklässler, die 2025 in Hamburg eingeschult wurden, Gutscheine für drei Besuche in einem der Hamburger Bäderland-Schwimmbäder erhalten. Die können dann innerhalb von drei Monaten kostenfrei mit jeweils einem Elternteil eingelöst werden. Finanziert werden die rund 19.000 Gutscheine durch die Behörde für Inneres und Sport.

Schwimmen als "Hamburger Grundfähigkeit"

"Wir wollen, dass alle Kinder sicher schwimmen können sollen, wenn sie die Grundschule verlassen", sagte Grote. Hamburg sei eine Stadt, die am Wasser liegt. "Wir wollen, dass das eine Hamburger Grundfähigkeit ist, wo es sich nicht nach sozialem Status entscheidet, ob ich schwimmen kann oder nicht. Wir wollen das für alle Hamburger Kinder erreichen!"

Im Zuge der Aktion zitierte die Innenbehörde eine Statistik, nach der im vergangenen Schuljahr 2024/25 nur 84,3 Prozent aller Schülerinnen und Schüler am Ende ihrer Grundschulzeit mindestens das Schwimmabzeichen Seepferdchen hatten. Die Anzahl der Kinder, die zu Beginn des Schwimmunterrichts an den Hamburger Grundschulen noch gar nicht schwimmen können, liegt bei 53,5 Prozent.

Mehr Schulsport als Ziel

Die Hamburger Politik will die Olympia-Bewerbung der Hansestadt mit einer Initiative für den Kinder- und Jugendsport verbinden. Dazu gehört neben der Aktion "Ab ins Wasser" auch das Ziel, künftig verlässlich fünf Stunden Sport pro Woche an den Hamburger Schulen zu unterrichten. Oder mit Kinderärzten zu kooperieren, die Eltern "systematisch zu Sport und Bewegung beraten sollen", wie Grote sagte.

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"Es muss für uns der Anspruch sein, noch mehr Kraft, noch mehr Fokus, noch mehr Schwung auf diese Themen zu legen", sagte der SPD-Politiker. Man müsse die zusätzlichen Kräfte und Mittel einer Olympia-Bewerbung nutzen, "um etwas für den Kinder- und Jugendsport zu erreichen".

Vorbild "Jugend trainiert für Olympia"

Fegebank nannte die erfolgreiche Londoner Bewerbung für die Olympischen Spiele 2012 als Vorbild. Und Grote erinnerte an die deutschlandweite Aktion "Jugend trainiert für Olympia", die im Vorfeld der Sommerspiele 1972 in München ins Leben gerufen wurde.

"Wo ist diese Aktion jetzt? Wo ist die Ambition, wo ist das große Programm?", fragte der Senator. "Hamburg hat bei der Sportministerkonferenz eingebracht, dass wir einen nationalen Aktionsplan zur Förderung von Kinder- und Jugendsport umsetzen wollen. Das muss unser Ziel sein, wenn Deutschland sich für Olympische Spiele bewirbt."

dpa

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