Autobahnprojekt Einigung zum Weiterbau der A20 in Sicht?

Möglicherweise geht es demnächst voran mit dem Weiterbau der A20 bei Bad Segeberg. (Archivbild) Foto: Carsten Rehder/dpa
Möglicherweise geht es demnächst voran mit dem Weiterbau der A20 bei Bad Segeberg. (Archivbild) Foto
© Carsten Rehder/dpa
Nach jahrelangem Stillstand könnte der Weiterbau der A20 nahe Bad Segeberg vorangehen. Eine Einigung zwischen BUND und dem Land Schleswig-Holstein steht einem Medienbericht zufolge bevor.

Für den seit Jahren umstrittenen Weiterbau der A20 bei Bad Segeberg könnte sich eine Lösung abzeichnen. Wie der "SHZ" berichtet, haben der Umweltverband BUND und Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) eine unterschriftsreife Vereinbarung ausgehandelt. 

Darin sage der BUND zu, seine Klage gegen den Bau des zehn Kilometer langen A20-Abschnitts von Weede bis Wittenborn zurückzuziehen. Im Gegenzug zahlt das Land dem Bericht zufolge für mehr Fledermausschutz in der Region. 

Kabinett und BUND-Gremien müssen zustimmen 

Details nannten die Beteiligten nicht, sie bestätigten dem Zeitungsverlag jedoch die weitgehende Einigung. "Wir haben die wesentlichen Dinge aus dem Weg geräumt – nun ist es am Kabinett und unseren Gremien, die Sache abzuschließen", sagte BUND-Geschäftsführer Ole Eggers dem "SHZ". 

Minister Madsen betonte demnach, man sei auf einem sehr guten Weg – "aber die letzten Meter müssen noch von beiden Seiten in den nächsten Tagen gegangen werden". 

Am Dienstag sollen dem Artikel zufolge sowohl das schwarz-grüne Kabinett in Kiel als auch der Landesvorstand des BUND die ausgehandelte Vereinbarung absegnen. Am Mittwoch könnte man dann Vollzug verkünden. Der BUND wolle anschließend seine im Mai eingereichte Klage beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig zurückziehen, so die Zeitung. 

BUND: Zeitdruck nicht bei uns 

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Auf Nachfrage der dpa betonte Eggers, Minister Madsen sei im Zeitdruck, um den Abschnitt noch im Bundeshaushalt 2026 berücksichtigt zu wissen. Die staatliche Planungs- und Baugesellschaft DEGES habe den Druck, ihre Klageerwiderung abzugeben. "Ein Zeitdruck, den wir nicht haben. Unsere Klage läuft weiter", so Eggers. Nach Angaben des Verkehrsministeriums laufen die Gespräche. Bei Seiten seien optimistisch. 

Weiterbau 2013 gestoppt 

Seit mehr als zehn Jahren endet die Küstenautobahn östlich von Bad Segeberg. 2013 stoppte das Bundesverwaltungsgericht den Weiterbau. Die Richter sahen den Fledermausschutz als nicht ausreichend beachtet an. Die Segeberger Kalkberghöhlen gelten als größtes Fledermaus-Überwinterungsquartier Deutschlands.

dpa