Handball-Bundesliga HSV Hamburg baut seine Schulden ab – Punktabzug abgewendet

Sportdirektor Johannes Bitter (l) und Geschäftsführer Christian Hüneburg tragen seit Oktober 2024 die Verantwortung beim HSV Ham
Sportdirektor Johannes Bitter (l) und Geschäftsführer Christian Hüneburg tragen seit Oktober 2024 die Verantwortung beim HSV Hamburg. Foto
© Michael Schwartz/dpa
Der HSV Hamburg hat seine Schulden abgebaut und erfüllt die Auflagen der HBL. Unternehmer Philipp J. Müller übernimmt 24,9 Prozent der Anteile der Spielbetriebsgesellschaft.

Der Handball-Bundesligist HSV Hamburg baut die Schulden seiner Spielbetriebs GmbH ab und erfüllt damit zum 31. Dezember die Vorgaben des Ligaverbandes HBL. Das teilte der Club am Abend nach einer Mitgliederversammlung mit. Das drohende Szenario eines Punktabzugs durch die Handball-Bundesliga (HBL) sei für den Tabellenneunten damit vom Tisch.

"Ich bin froh, dass die Spekulationen um den Handball Sport Verein damit enden", sagte Sportdirektor Johannes Bitter: "Wir konnten nicht mit Zwischenständen an die Öffentlichkeit treten, obwohl wir das Ergebnis seit Monaten vor Augen hatten. Das führte dazu, dass zeitweise Unruhe entstand."

Neustart nach Lizenzentzug 2015/16

Der HSV Hamburg hatte sowohl für die laufende Spielzeit als auch für die Saison 2024/25 die Lizenz nur im Nachgang erhalten. Dem deutschen Meister von 2011 und Champions-League-Sieger von 2013 war bereits in der Serie 2015/16 nachträglich die Lizenz entzogen worden. Der Verein startete daraufhin in der viertklassigen Oberliga neu und schaffte zur Saison 2021/22 den Aufstieg in der Bundesliga.

Die Handball Sport Management und Marketing GmbH (HSM) als Trägerin des Spielbetriebs hatte seit 2019 einen Schuldenberg von etwa zehn Millionen Euro angehäuft. Nun haben nach HSVH-Angaben sechs Gläubiger auf Forderungen in Höhe von etwa vier Millionen Euro verzichtet. Darunter auch der Unternehmer Philipp J. Müller, der über eine seiner Firmen mit weiteren sechs Millionen Euro 24,9 Prozent der Gesellschaftsanteile der HSM übernimmt. Der Stammverein HSV Hamburg e.V. bleibt weiter Hauptgesellschafter des Bundesliga-Teams.

Anteilseigner Müller unterstützt den Club seit zwei Jahren

Müller war bereits der entscheidende Mann für die nachträgliche Lizenzerteilung in den beiden vergangenen Jahren gewesen. "Philipp J. Müller hat den Club in den letzten zwei Jahren extrem gestärkt, uns den Rücken freigehalten und den heutigen finanziellen Befreiungsschlag ermöglicht", sagte HSVH-Geschäftsführer Christian Hüneburg, der im vergangenen Oktober gemeinsam mit Ex-Profi Bitter die Verantwortung bei den Hanseaten übernommen hatte.

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"Damit sind die Eigenkapitalrichtlinien der HBL nunmehr erfüllt", sagte Hüneburg weiter. Bitter, Weltmeister von 2007, ergänzte: "Ich möchte klarstellen, dass die Option des Punktabzugs durch die HBL für uns nur theoretischer Natur war. Schließlich waren wir schon die ganze Zeit dabei, das Problem zu lösen. Daher war dieses Szenario für mich in der Tat unrealistisch."

dpa

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