Spielbetrieb

Seit Jahren ist der Kreisliga-Verein aus Gladau in Sachsen-Anhalt von Rechtsextremisten unterwandert, bei Spielen kam es zu gewalttätigen Vorfällen auf und neben dem Platz. Trotzdem scheiterte der Ausschluss aus dem Spielbetrieb.

STORY: Es waren unglaubliche Szenen, die sich am Montagabend in der höchsten türkischen Fußball-Liga, der SüperLig, abspielten. Nach dem 1:1-Unentschieden zwischen MKE Ankaragücü und Caykur Rizespor ging Ankara-Präsident Faruk Koca auf den Schiedsrichter los. Bilder von dem Vorfall zeigen, wie der Fußballfunktionär dem Unparteiischen mit der Faust ins Gesicht schlägt. Weitere Beteiligte sollen dem FIFA-Schiedsrichter noch gegen den Kopf getreten haben, während er auf dem Boden lag. Schließlich wurde der Schiedsrichter von Sicherheitsleuten umringt und dann ins Krankenhaus gebracht. Dort wünschte ihm der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan per Telefon gute Besserung. Zuvor hatte Erdogan sich über den Kurznachrichtendienst X zu Wort gemeldet und geschrieben: "Sport ist unvereinbar mit Gewalt. Wir werden niemals zulassen, dass Gewalt im türkischen Sport Einzug hält. Als Reaktion auf den Vorfall setzte der türkische Fußballverband den Spielbetrieb in der höchsten türkischen Spielklasse auf unbestimmte Zeit aus. Er will in einer Sondersitzung über das weitere Vorgehen beraten. Der rabiate Vereinspräsident und weitere Täter wurden nach türkischen Regierungsangaben festgenommen. Die Türkei soll gemeinsam mit Italien die Fußball-Europameisterschaft 2032 als Gastgeber austragen. Das Turnier sei durch den jüngsten Gewaltausbruch nicht in Gefahr erklärte der türkische Fußballverband.

Borussia Dortmund hat sein größtes Nachwuchstalent, den 17 Jahre alten Paris Brunner, vorerst vom Trainings- und Spielbetrieb beurlaubt. Eine Grund für die drastische Maßnahme nannte der Klub nicht.

Der jüdische Berliner Fußballverein TuS Makkabi stellt den Trainings- und Spielbetrieb ein. Die Angst vor antisemtischen Vorfällen nach der Eskalation im Nahen Osten ist zu groß. Der Chef des jüdischen Turn- und Sportverbandes fordert die Politik zum Handeln auf.