Nach monatelangen Ermittlungen ist ein Mitarbeiter der Gemeinde Dietzhölztal im Lahn-Dill-Kreis in Untersuchungshaft genommen worden. Gegen den Mann wird bereits seit einiger Zeit wegen des Verdachts der Untreue ermittelt. Die Verdachtsmomente gegen ihn hätten sich verdichtet, sodass er nunmehr unter anderem auch der Bestechlichkeit verdächtigt werde, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Limburg mit. Außerdem gebe es konkrete Anhaltspunkte dafür, dass der Mann Zeugen beeinflusst habe.
Der Beschuldigte soll nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft Baumaterialien und Waren auf Rechnung der Gemeinde beschafft und anschließend zu privaten Zwecken verwendet haben. Den mutmaßlichen Schaden hatten die Ermittler seinerzeit auf einen fünfstelligen Euro-Betrag beziffert.
Auch bestand der Verdacht, dass die interne Abrechnungsstelle zum Verwendungszweck getäuscht worden sei. Im neuen Verfahren wegen des Verdachts der Vorteilsnahme gebe es zudem einen weiteren Beschuldigten, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Limburg auf Anfrage mit.
Durchsuchungen bereits im Mai
Im Zusammenhang mit den Vorwürfen waren bereits am 8. Mai dieses Jahres mehrere Objekte in der Gemeinde durchsucht worden, darunter die Gemeindeverwaltung, gewerbliche Räumlichkeiten sowie Privatwohnungen.
Grundlage für die Ermittlungen waren laut Staatsanwaltschaft Hinweise "aus dem Gemeindebereich" sowie ein anonymes Schreiben, das unter anderem auch direkt dem Lahn-Dill-Kreis zugeleitet worden sei.
Bereits vor der Festnahme des Bediensteten am Mittwoch habe ein Haftbefehl wegen Verdunklungsgefahr gegen den Beschuldigten vorgelegen. Mittlerweile sei er in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminaldirektion Gießen gegen ihn dauern an.
