CDU-Spitzenkandidat Sven Schulze hält nichts von der Idee, dass die AfD erst regieren müsse, um entzaubert zu werden. "Solche Aussagen höre ich tatsächlich immer wieder, da soll mein Bundesland also zum Experimentierfeld für Menschen voller Hass und ohne Ideen werden. Das werde ich nicht zulassen", sagte Schulze in einem Interview der "Zeit im Osten". Schulz tritt bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am 6. September 2026 als Spitzenkandidat an.
"Falls diese Menschen gewählt würden, hätten sie fünf Jahre lang Verantwortung. Was könnte in dieser Zeit alles passieren?", fragte Schulze. "Eine Regierung muss immer in der Lage sein, angemessen auf unvorhersehbare Entwicklungen zu reagieren, wie Corona oder den Ukrainekrieg. Da kann man sich kein solches Experiment leisten. Wir hätten im Krisenfall keinen Anschluss nach Berlin, nach Europa. Das wäre fatal."
"Jeder weiß also, was auf dem Spiel steht"
Jeder wisse, was bei der Wahl am 6. September 2026 auf dem Spiel stehe, sagte Schulze. Die AfD sage klar, dass sie das Land alleine regieren und komplett verändern wolle. Zugleich sei es die größte Schwäche der Partei, dass sie keine Antworten auf die großen Probleme Sachsen-Anhalts habe. Das werde er im Wahlkampf klarmachen.
Dass er ein Problem mit der Bekanntheit habe, sieht Schulze unterdessen nicht. "Jetzt kommen viele Menschen aus Berlin und sagen: Der Sven Schulze ist bundesweit noch nicht so bekannt. Aber ich möchte ja nicht Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen oder Bayern werden, sondern in Sachsen-Anhalt, und hier bin ich nach Reiner Haseloff der zweitbekannteste Politiker."