Nach dem Fund eines toten Wolfs in der Oberpfalz ermittelt die Polizei gegen den Überbringer des Kadavers. Das Tier sei nämlich nicht - wie von Naturschützern befürchtet - erschossen, sondern vermutlich durch einen Artgenossen gebissen worden und daraufhin gestorben, teilte die Polizei mit. Das gehe aus der Untersuchung der Verletzungen durch das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hervor. Der Mann soll den toten Wolf dann aus Tschechien über die Grenze nach Deutschland gebracht haben.
Ermittelt werde gegen den Überbringer jetzt wegen des Verdachts, eine Straftat vorgetäuscht zu haben, und wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Der Mann ist eigentlich ehrenamtliches Mitglied im Netzwerk "Große Beutegreifer" - und soll als Ansprechpartner vor Ort mögliche Hinweise auf Tiere wie Luchse oder Wölfe fundiert dokumentieren.
Motiv bleibt rätselhaft
Das Motiv für das Handeln des Mannes sei bislang unklar, teilte die Polizei mit. Die Beamten ermittelten weiter dazu und seien "in engem Austausch" mit den tschechischen Behörden.
Gefunden hatte den mutmaßlich dort abgelegten toten Wolf laut Polizei letztlich Wanderer im Grenzgebiet in der Gemeinde Lam (Landkreis Cham). Nach dem Fund war auch der Mann verständigt worden, gegen den nun ermittelt wird. Er hatte den Kadaver letztlich zur Polizei gebracht.
Auch in Oberfranken war zuletzt ein toter Wolf gefunden worden. Dort bestätigte sich laut Polizei allerdings der Verdacht auf eine Schusswunde - ermittelt wird deshalb weiter wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz. Der Wolf ist ein streng geschütztes Tier, das nicht ohne Weiteres abgeschossen werden darf.