Mit dem Schmuggel und dem Handel von Kokain soll eine Gruppe von Drogendealern aus dem Rhein-Main-Gebiet Einnahmen in dreistelliger Millionenhöhe erzielt haben. Nun ging die Polizei gegen die Gruppierung vor und fasste drei per Haftbefehl gesuchte Verdächtige. Die Ermittler pfändeten bei der "Operation Donau" unter anderem 50.000 Euro Bargeld, Immobilien, Grundstücke sowie drei Fahrzeuge und Luxusgüter im Gesamtwert von etwa fünf Millionen Euro, wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt und die hessische Polizei mitteilten.
Insgesamt durchsuchten Polizeibeamte am frühen Morgen 45 Wohnungen sowie Firmen in Frankfurt und im benachbarten Landkreis Offenbach. Gefunden wurden außerdem eine scharfe Schusswaffe sowie Dokumente, Handys sowie Computer, die nun ausgewertet werden. Der Aktion gingen komplexe Ermittlungen voraus.
Im Fokus steht eine Gruppierung, die über einen Zeitraum von rund zwei Jahren mehr als zwei Tonnen Kokain von Südamerika nach Deutschland geschmuggelt und weiterverkauft haben soll. Mit dem Geld sollen sie ein Firmengeflecht und ein Immobilienimperium im In- und Ausland aufgebaut haben, um die Herkunft des Drogengelds zu verschleiern. Die Organisation soll sich nach Angaben der Ermittler selbst als die "Firma" bezeichnet haben. Sie soll auch mit Kriegswaffen und Sprengstoffen gehandelt haben.
Staatsanwaltschaft ordnet Vermögensarrest von 31 Millionen Euro an
Als Kopf der Gruppe gilt ein 48-Jähriger, nach dem international gesucht wird. Seine 54-jährige Ehefrau und zwei 49 und 55 Jahre alte mutmaßliche Vertraute, die ebenfalls per Haftbefehl gesucht wurden, sitzen nach ihrer Festnahme nun in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft ordnete einen Vermögensarrest von knapp 31 Millionen Euro gegen den 48-Jährigen an. Damit wird quasi Vermögen eingefroren, damit es während des Ermittlungsverfahrens nicht verschoben oder versteckt werden kann.
Die Gruppe soll auch massive Gewalt zur Einschüchterung und Abstrafung von Kontrahenten eingesetzt haben, dazu laufen weitere Ermittlungen. Bei der Razzia, bei der auch in Serbien und Österreich Wohnungen durchsucht wurden, wurden vier weitere Frauen und acht Männer vorläufig festgenommen, sie kamen später aber wieder auf freien Fuß.
Mitteilung Polizei