Landtagswahl 2026 AfD setzt auf Holm als Herausforderer von Schwesig

Leif-Erik Holm will bei der anstehenden Landtagswahl 2026 Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident werden. (Archivbild) Foto: M
Leif-Erik Holm will bei der anstehenden Landtagswahl 2026 Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident werden. (Archivbild) Foto
© Markus Scholz/dpa
Ein Jahr vor der Landtagswahl in MV trifft die AfD-Spitze eine wichtige Personalentscheidung. Co-Landeschef Holm soll die Partei auch als Ministerpräsidentenkandidat in den Wahlkampf führen.

Der parteiinterne Poker um die Führungsposition der AfD zur Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern in einem Jahr ist entschieden. In einem Brief an die Parteimitglieder, der auch der dpa vorliegt, machte der Landesvorstand deutlich, dass der Schweriner Bundestagsabgeordnete und Co-Landeschef Leif-Erik Holm die AfD in den Wahlkampf führen wird. 

"Nach der Nominierung von Leif-Erik Holm als Direktkandidat in Schwerin ist klar, dass er Ministerpräsidentin Schwesig in ihrem eigenen Wahlkreis schlagen kann und will. Deshalb haben wir uns darauf verständigt, dass er auch die Aufgabe als Ministerpräsidentenkandidat übernehmen soll. Enrico Schult verzichtet darauf, für diese Rolle zu kandidieren", heißt es in dem Schreiben. Endgültig werde dann der Parteitag im November über den Ministerpräsidentenkandidaten entscheiden.

Holm will keinen Platz auf der AfD-Landesliste 

Schult, der als eine der prägenden Figuren in der AfD-Landtagsfraktion gilt, war zuvor als Favorit auf diese prestigeträchtige Funktion gehandelt worden. Der AfD-Landesvorstand hatte sich im Juli mehrheitlich für ihn als Spitzenmann ausgesprochen. Schult will nun bei der Landeswahlversammlung für Listenplatz 1 kandidieren und mit Holm dann eine Art Doppelspitze bilden. Holm hingegen verzichte auf einen Platz auf der Landesliste, heißt es in dem Schreiben. Gewinnt er das Direktmandat gegen Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nicht, kommt er auch nicht in den Landtag - kann aber seinen Platz im Bundestag behalten.

Der Schweriner AfD-Kreisverband hatte Holm am Wochenende mit großer Mehrheit für die Landtagswahl im September 2026 als Direktkandidaten in dem Wahlkreis nominiert, in dem aller Voraussicht nach auch Schwesig wieder antritt. Nach der Nominierung kündigte Holm an, Schwesig das Direktmandat abnehmen zu wollen. Ziel der AfD sei es, an die Regierung zu kommen. "Für mich ist klar: Wenn wir den Wahlkreis gewinnen, werden wir Mecklenburg-Vorpommern regieren", sagte er.

Schwesig hatte ihren Wahlkreis in Schwerin bei der Landtagswahl 2021 deutlich gewonnen. Sie will das Mandat verteidigen und nach eigener Aussage Regierungschefin bleiben. Die Zustimmung für die Sozialdemokraten hat sich Umfragen zufolge seit 2021 allerdings fast halbiert. Mit 21 Prozent lag die SPD im April nur noch auf Platz zwei hinter der AfD, die auch im Nordosten immer mehr Anhänger findet und auf 29 Prozent kam. "Wir wollen die Landtagswahl 2026 mit großem Abstand gewinnen und Verantwortung für unser Land übernehmen", heißt es in dem Schreiben.

dpa