Demokratie Landtagspräsidentin Naber besucht Escheder Netzwerk

Seit Jahren wehren sich Menschen in Eschede gegen Treffen von Rechtsradikalen auf einem Hof. (Archivbild) Foto: Philipp Schulze/
Seit Jahren wehren sich Menschen in Eschede gegen Treffen von Rechtsradikalen auf einem Hof. (Archivbild) Foto
© Philipp Schulze/dpa
Seit Jahren wehren sich Menschen in Eschede gegen Treffen von Rechtsradikalen auf einem Hof. Landtagspräsidentin Naber interessiert sich für das jahrelange Engagement gegen Rechtsextremismus.

Auf ihrer Sommerreise hat Landtagspräsidentin Hanna Naber (SPD) das Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus in Eschede besucht. "Wir fühlen uns geehrt, dass die Landtagspräsidentin uns kennenlernen will", sagte Pastor Wilfried Manneke. Damit werde der jahrelange Widerstand gegen die regelmäßigen Treffen mutmaßlicher Rechtsextremisten auf einem privaten Hof in der Nähe gewürdigt. 

Das Gelände soll der rechtsextremen Partei "Die Heimat" gehören, die bis vor ihrer Umbenennung vor einigen Jahren NPD hieß. Der Landkreis Celle hatte den Veranstaltungen auf dem "Heimathof" Anfang Juni zunächst ein Ende gesetzt. Begründet wird das Verbot mit fehlenden Baugenehmigungen. Die baulichen Anlagen auf dem Grundstück seien ohne Genehmigung für Veranstaltungen und Schulungen hergerichtet und genutzt worden.

"Wir arbeiten gut mit dem Landkreis zusammen, das hat Früchte getragen", sagte Bürgermeister Heinrich Lange (parteilos). "Aktuell ist alles ruhig." Ein Widerspruch gegen die Entscheidung sei inzwischen beim Landkreis eingegangen, bestätigte Lange, der sich im Escheder Bündnis gegen Rechtsextremismus engagiert. 

Hof bei Eschede ist seit Jahren Treffpunkt für Rechtsradikale

Immer wieder gab es Polizeieinsätze am Hof. "Wir bleiben hartnäckig, behalten den Hof im Blick", betonte Manneke. Das Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus demonstriert seit 2008 gegen die Veranstaltungen mit mehreren Hundert Zugereisten. "Letztes Jahr zu Pfingsten kamen Neonazis aus acht verschiedenen Ländern", erzählt der Theologe: "Hinter dem Sichtschutz fanden Kampfsportübungen statt."

Für den 27. September (15.00 Uhr) ruft das Netzwerk erneut zu einer Demonstration auf – am letzten September-Wochenende könnte ein Erntefest stattfinden. Auch am 20. Dezember soll mobilisiert werden, traditionell wird auf dem Hof dann die Wintersonnenwende begangen.

dpa