Das Bundesverwaltungsgericht hat grünes Licht für den ersten Teil des Lückenschlusses der Autobahn 1 in der Eifel gegeben. Das oberste deutsche Verwaltungsgericht in Leipzig wies die Klage des rheinland-pfälzischen Umweltschutzverbandes BUND gegen die Planungen des Landesbetriebs Mobilität ab. (Az.: BVerwG 9 A 17.25). Der Ausbau der A1 sei ein wichtiges europäisches Infrastrukturvorhaben und als solches bedeutsam für die öffentliche Sicherheit.
25 Kilometer fehlen
Die A1 ist eine der längsten Autobahnen Deutschlands. Sie führt über 730 Kilometer von der Ostseeküste in Schleswig-Holstein über Hamburg, Bremen und Köln durch die Eifel bis nach Saarbrücken - allerdings mit Unterbrechung. Derzeit endet sie im Norden nahe Blankenheim in Nordrhein-Westfalen und im Süden bei Kelberg und hinterlässt eine etwa 25 Kilometer lange Lücke. In dem Verfahren ging es um den Abschnitt Adenau-Kelberg.
Die Umweltschützer hatten eine Vielzahl von Verstößen gegen den Arten- und Habitatschutz gerügt. Die geplante rund zehn Kilometer lange Strecke führt durch das Vogelschutzgebiet "Ahrgebirge".
Lückenschluss auch für Militär wichtig
Die Bundesrichter betonten die Bedeutung der Autobahn als Teil des europäischen Verkehrsnetzes. Dies habe durch die Corona-Pandemie und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine eine stärkere Bedeutung erlangt. Lückenschlüsse wie jener der A1 seien auch unter militärischen Gesichtspunkten wichtig. Daher seien bestimmte Ausnahmen beim Vogelschutz zulässig.
Der Lückenschluss soll nach jüngsten Angaben vom Bund rund 730 Millionen Euro kosten. Geplant sind drei Abschnitte zwischen Kelberg und Blankenheim in NRW. Die anderen beiden Teilstücke befinden sich noch im Planungsstadium.