Umstrittene Politikerin Comeback trotz Kritik – Anne Spiegel kandidiert in Hannover

Spiegel war Anfang 2022 als Bundesfamilienministerin zurückgetreten. (Archivbild) Foto: Kay Nietfeld/dpa
Spiegel war Anfang 2022 als Bundesfamilienministerin zurückgetreten. (Archivbild) Foto
© Kay Nietfeld/dpa
Anne Spiegel will trotz Kritik an ihrer Rolle bei der Ahrtal-Flut zurück in die Politik. Es wäre ein Neustart, der im Vorfeld von Protesten begleitet wurde.

Die frühere rheinland-pfälzische Ministerin Anne Spiegel (Grüne) will neue Sozialdezernentin der Region Hannover werden. Die 44-Jährige stellt sich heute in der Regionsversammlung Hannover zur Wahl.

Bei einem Erfolg würde Spiegel ein politisches Comeback feiern. Sie steht wegen ihrer Rolle bei der Ahrtal-Flutkatastrophe im Sommer 2021 in der Kritik, als sie Umweltministerin in Rheinland-Pfalz war. Im Zusammenhang damit war sie Anfang 2022 als Bundesfamilienministerin zurückgetreten.

Spiegel war zehn Tage nach der Flutkatastrophe zu einem Familienurlaub nach Frankreich aufgebrochen, worüber sie später letztlich stolperte. Spiegel war von 2016 bis 2021 rheinland-pfälzische Familien- und Integrationsministerin, 2021 übernahm sie zudem das Umweltministerium. Als Landesumweltministerin war sie für den Hochwasserschutz zuständig. Bei der Ahrtalflut starben 135 Menschen.

Am Wochenende protestierten in Hannover rund 50 Menschen gegen die geplante Wahl von Spiegel zur Sozialdezernentin. "Mir ist bewusst, dass ich mit Gegenwind starte", sagte Spiegel Mitte Oktober der "Hannoverschen Allgemeine Zeitung". Sie sei aber davon überzeugt, dass sie in ihrer neuen Rolle als Sozialdezernentin des Regionalverbands Hannover viel Gutes leisten könne und werde.

dpa