Die Stadt Magdeburg will die Sicherheit auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt erhöhen. "Die Landeshauptstadt wird auf Basis der vom Stadtrat beschlossenen Ziele den Zufahrtsschutz weiter aufrüsten", sagte Stadtsprecher Michael Reif der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte der Mitteldeutsche Rundfunk darüber berichtet, dass es in diesem Jahr mögliche Sicherheitslücken geben könnte.
Konkret wurde berichtet, dass die Stadt den Markt nicht ausreichend mit Sperren für Autos und andere Fahrzeuge schützen könne. Vorhandene Sperren hielten nur Fahrzeuge mit einem Gewicht von maximal 3,5 Tonnen auf. Dem Bericht zufolge fehle für umfangreichere Sperrtechnik die Zeit.
Neue Sperren für mehr Sicherheit
Im vergangenen Jahr war am 20. Dezember ein saudischer Mann mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt der Landeshauptstadt gerast. Dabei tötete er sechs Menschen, über 300 wurden teils schwer verletzt. Der Attentäter Taleb al-Abdulmohsen sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Wann der Prozess gegen ihn eröffnet wird, ist derzeit noch unklar.
Zusätzlich zu vorhandenen Sperren habe die Stadt unter anderem 110 neue Sicherheitssteine gekauft, die miteinander verbunden werden sollen. An verschiedenen Stellen seien auch versenkbare Poller gebaut worden.
Per Zertifikat könne dadurch der Schutz für Fahrzeuge von bis zu 3,5 Tonnen gewährleistet werden, sagte Reif. Auch ein Schutz vor Fahrzeugen mit einem Gewicht bis zu 7,5 Tonnen sei vorhanden - allerdings nicht zertifiziert und damit vollumfänglich. Die Kosten der Stadt für die neuen Sperrungen belaufen sich ihm zufolge allein in diesem Jahr auf eine sechsstellige Summe.
Attentäter nutzte Lücke
Die Lücke, die al-Abdulmohsen im vergangenen Jahr genutzt hatte, um über den Weihnachtsmarkt zu fahren, hätte derzeitigen Erkenntnissen nach gegebenenfalls durch ein Fahrzeug geschlossen werden können. Im Parlamentarische Untersuchungsausschuss zum Anschlag hatte eine Polizistin der Landesbereitschaft berichtet, dass sie selbstständig entschieden habe, den Polizeitransporter nicht genau an den Punkt abzustellen, der in einer abgestimmten Karte eingezeichnet war. Sie habe ihre Entscheidung auch nicht an Vorgesetzte gemeldet.