Vor der Landtagswahl Sachsen-Anhalts Linke: AfD ist nicht unbesiegbar

Eva von Angern, die designierte Spitzenkandidatin für die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt auf dem Parteitag in Leuna. Foto: Heiko
Eva von Angern, die designierte Spitzenkandidatin für die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt auf dem Parteitag in Leuna. Foto
© Heiko Rebsch/dpa
Rund zehn Monate vor der Landtagswahl steht die Linke derzeit in Umfragen gut da. Jetzt stellt sie inhaltliche Weichen - und benennt ganz klar ihre Gegner.

Sachsen-Anhalts Linke will sich im Landtagswahlkampf klar der AfD entgegenstellen und setzt auf soziale Politik nah an den Menschen. "Es geht in dieser Wahl um nicht mehr und nicht weniger als um die Verteidigung unserer Menschenrechte, unserer Demokratie und unseres Rechtsstaates", sagte die designierte Spitzenkandidatin Eva von Angern bei einem Parteitag in Leuna (Saalekreis). 

Eine konsequente antifaschistische Politik brauche es heute mehr denn je, für die Linke heiße das Gerechtigkeit und Solidarität, und nicht Hass und Ausgrenzung. "Jede Stimme für Die Linke ist eine gesicherte Stimme dafür, dass die AfD nicht regiert", so von Angern, die Fraktionsvorsitzende der Linken im Landtag ist. 

"Die Situation im Land ist ernst" 

Co-Landeschef Hendrik Lange sagte, die Situation im Land sei ernst, die AfD liege bei Umfragewerten von 40 Prozent. Sie bedrohe das freie Leben vieler Menschen unmittelbar. Lange nannte die Wissenschaftsfreiheit, Kunstfreiheit, das Leben queerer Menschen als Beispiele. Die Linke werde sich dem entgegenstellen, Pol der Hoffnung sein, so der Linken-Landesvorsitzende. "Wir wollen anders Politik machen. Wir gehen zu den Menschen, hören zu und wollen gemeinsam mit ihnen etwas verändern". 

"Antikapitalismus, Antifaschismus, Feminismus; das sind Themen, die die Menschen in Sachsen-Anhalt auf die Straße bringen. Damit gewinnen wir nicht nur Mitglieder für unsere Partei, sondern wir haben auch die Chance, mithilfe dieser Themen viele Menschen im Wahlkampf für uns zu gewinnen", sagte von Angern weiter. 

Der Landesparteitag in Leuna soll die inhaltlichen Weichen für den Landtagswahlkampf stellen. Zudem soll er Eva von Angern als Spitzenkandidatin nominieren, das letzte Wort hat eine Landesvertreterversammlung im März 2026. 

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Designierte Spitzenkandidatin Eva von Angern 

Die gebürtige Magdeburgerin Eva von Angern (48) sitzt seit 2002 im Landtag. 2020 wurde sie Fraktionsvorsitzende der Linken. Schon bei der Landtagswahl 2021 war sie Spitzenkandidatin ihrer Partei. Co-Parteichef Lange bezeichnete von Angern als leidenschaftliche Kämpferin für soziale Gerechtigkeit, hob ihren unermüdlichen Einsatz für Kinderarmut, für Gleichstellung und gelebte Willkommenskultur hervor. 

Die Landtagswahl ist am 6. September 2026. Umfragen sahen die Linke zuletzt im zweistelligen Prozentbereich, hinter AfD und CDU als drittstärkste Kraft. Laut einer Mitte Oktober veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa für das Nachrichtenportal "Nius" läge die Linke bei 11 Prozent und damit noch vor der SPD, BSW, FDP und Grünen. Die AfD wäre stärkste Kraft mit 40 Prozent, die CDU käme auf 26 Prozent. Bei 13 Prozent war die Linke Anfang September in einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag von "Magdeburger Volksstimme", "Mitteldeutsche Zeitung" und Mitteldeutschem Rundfunk gelandet.

dpa

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