Dreifacher Nachwuchs Seltenheit in Dresden: Eineiige Drillinge geboren

Nach der Drillingsgeburt ist die Familie aus Dippoldiswalde nun zu siebt. Foto: Kirsten Lassig/UKD/dpa
Nach der Drillingsgeburt ist die Familie aus Dippoldiswalde nun zu siebt. Foto
© Kirsten Lassig/UKD/dpa
Vor 35 Jahren gab es zuletzt eineiige Drillinge in Dresden. Nun freut sich eine Familie aus Dippoldiswalde über drei gesunde Jungen. Zuhause erwarten sie bereits zwei Geschwister.

Eine kleine Sensation hat es zum Jahresende im Dresdner Universitätsklinikum gegeben: Dort kamen eineiige Drillinge zur Welt - ein Ereignis, das statistisch nur in bei etwa einer von bis zu 600.000 Fällen vorkommt, wie das Krankenhaus mitteilte. Die 29-jährige Mutter Synthia gebar die drei Jungen demnach am 7. November in der 31. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt.

Eineiige Drillinge entstehen, wenn sich eine befruchtete Eizelle zunächst einmal und anschließend ein weiteres Mal teilt. Dadurch entwickeln sich drei genetisch identische Kinder.

Babys haben sich gut entwickelt

Ein Team aus 20 Ärzten der Gynäkologie, Hebammen, Anästhesisten sowie Experten der Neonatologie begleitete die Geburt in Operationssaal der Kinderintensivstation. Die Drillinge Levi, Hardy und Bernie haben sich den Angaben nach seither sehr gut entwickelt. Mittlerweile haben sie gelernt, ohne Unterstützung zu atmen sowie die Milch ihrer Mutter alleine zu trinken. Zudem haben sie ordentlich zugenommen und wiegen nun mehr als 2,2 Kilogramm.

Für die Eltern Markus (35 Jahre) und Synthia wartet nach der baldigen Entlassung aus dem Krankenhaus eine turbulente Zeit: Im Zuhause in Dippoldiswalde im Osterzgebirge warten bereits zwei Geschwister auf die Ankunft ihrer neuen Brüder.

Betreuung auf der Intensivstation nötig

"Die Jungs waren trotz der frühen Schwangerschaftswoche in gutem Zustand. Dennoch benötigen sie als sehr unreife Frühgeborene eine besondere Behandlung, die nur an ausgewählten Zentren möglich ist", sagte Mario Rüdiger, Leiter der Neonatologie am Universitätsklinikum, laut Mitteilung. Zunächst seien sie auf der ITS, später auf der Normalstation versorgt worden. 

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"Eine solche Schwangerschaft ist nicht nur mit einem ausgeprägten Risiko für eine Fehlgeburt (10 Prozent) und Frühgeburt verbunden, sondern auch mit einem erheblich erhöhten Risiko für fetale Komplikationen", ergänzte Oberarzt Dr. Matej Komár, der die Pränataldiagnostik der Universitätsfrauenklinik leitet.

Eineiige Drillinge in Dresden zuletzt vor 35 Jahren geboren

Die Wahrscheinlichkeit einer Geburt eineiiger Drillinge ist extrem gering. Am Dresdner Universitätsklinikum gab es laut Erinnerungen einer langjährigen Ärztin in der Geburtshilfe den letzten solchen Fall vor etwa 35 Jahren, wie eine Sprecherin sagte. Im September kamen eineiige Drillinge im baden-württembergischen Böblingen und kurz zuvor im nahegelegenen Winnenden zur Welt. Das Klinikum Sindelfingen-Böblingen hatte diese Häufung "statistisch kaum fassbar" beschrieben.

dpa

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