Sachsen meldet einen starken Zuwachs bei der Ausbildung von Pflegefachkräften. In diesem Jahr haben mehr als 3.900 Frauen und Männer eine solche Ausbildung begonnen, 15 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Sozialministerium mitteilte. Das sei der stärkste jährliche Zuwachs seit der Einführung des neuen generalistischen Pflegeberufs im Jahr 2020.
Köpping: Pflegeberuf ist attraktiv und krisensicher
"Unser Engagement trägt Früchte. Diese deutliche Tendenz nach oben freut mich sehr, denn die Gewinnung von Pflegenachwuchs ist ein entscheidender Schritt zur Sicherung der pflegerischen Versorgung in Sachsen", betonte Sozialministerin Petra Köpping (SPD). Der Pflegeberuf gewinne erfreulicherweise weiterhin an Attraktivität. "Er ist attraktiv und krisensicher."
Attraktivität des Berufes muss weiter gesteigert werden
Laut Köpping ist die Demografie aber weiter eine große Herausforderung. Um Personalmangel zu begegnen, brauche man ein Bündel an Maßnahmen. Neben einer fairen Bezahlung seien das berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen, die eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine bessere Work-Life-Balance ermöglichen.
"Hier sind insbesondere die Arbeitgeber gefragt. Ebenso sind ausländische Fachkräfte ein Baustein zur Bewältigung des Personalbedarfs. Viele Krankenhäuser und Träger sind hier bereits vorbildlich aktiv", betonte die Ministerin.
Nach Angaben des Ministeriums befinden sich über alle Ausbildungsjahrgänge hinweg derzeit 9.362 Frauen und Männer in einer Ausbildung zur Pflegefachkraft an einer der sächsischen Berufsfachschulen. Ihre praktische Ausbildung durchlaufen sie in Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten.
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Zahl der Pflegebedürftigen wächst rasant
Die Zahl der Pflegebedürftigen in Sachsen wächst rasant. Binnen zehn Jahren hatte sich ihre Anzahl mehr als verdoppelt. Das wurde im Sommer durch eine Antwort des Sozialministeriums auf eine Kleine Anfrage im Parlament bekannt. Demnach bezogen im Jahr 2013 exakt 149.461 Menschen Leistungen aus der Pflegeversicherung, zehn Jahre später waren es 363.243. Das ist ein Zuwachs von 143 Prozent.