Streitkräfte Bundeswehr ermittelt wegen Deutschlandlieds auf Feier

Bei einer Weihnachtsfeier der Bundeswehr in Delitzsch hat ein Discjockey die erste Strophe des Deutschlandlieds abgespielt. (Arc
Bei einer Weihnachtsfeier der Bundeswehr in Delitzsch hat ein Discjockey die erste Strophe des Deutschlandlieds abgespielt. (Archivbild) Foto
© Jens Kalaene/dpa
Ein DJ spielt bei einer Bundeswehr-Feier die erste Strophe des Deutschlandlieds. Jetzt gibt es disziplinare Ermittlungen und eine Überprüfung.

Bei einer Weihnachtsfeier der Bundeswehr in Delitzsch spielt ein Discjockey die erste Strophe des Deutschlandlieds ab – nun läuft eine Untersuchung. Es seien "umfangreiche disziplinare Ermittlungen" eingeleitet worden, die Überprüfungen bezögen auch den zivilen Dienstleister ein, sagte ein Sprecher des Heeres auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. 

Er erklärte dazu: "Das Abspielen des Textes der ersten Strophe des Deutschlandliedes ist in keiner Weise mit unseren Werten vereinbar." Das "Lied der Deutschen" wurde von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1841 gedichtet. 

Allerdings wurde es von den Nationalsozialisten propagandistisch missbraucht ("Deutschland, Deutschland über alles ..."). Nationalhymne ist heute nur die dritte Strophe mit den Worten "Einigkeit und Recht und Freiheit". Die anderen Strophen sind allerdings nicht verboten.

Kommandeur meldete den Vorfall

"Am 11. Dezember 2025 kam es bei der Weihnachtsfeier in der Kaserne der Unteroffizierschule des Heeres in Delitzsch - entgegen der Beauftragung zum Abspielen der Nationalhymne zum Abschluss der Veranstaltung - zur Wiedergabe der ersten Strophe des Liedes der Deutschen durch einen zivilen DJ", sagte der Heeressprecher. 

Er sagte, der Kommandeur der Unteroffizierschule habe unmittelbar nach dem Vorfall angeordnet, die Nationalhymne abzuspielen. Er habe während der Veranstaltung "das fehlerhafte Abspielen unmissverständlich eingeordnet" und den Vorfall am selben Abend an seine Vorgesetzten gemeldet. Bei der Veranstaltung in der sächsischen Kreisstadt waren nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur deutlich mehr als 1000 Gäste.

dpa