Die Zahl junger Thüringer, die für ihre Berufsausbildung in ein anderes Bundesland pendeln, ist leicht gestiegen. Fast 4.200 Berufseinsteiger pendeln täglich zu ihrem Ausbildungsplatz oder der Berufsschule, wie die Regionaldirektion der Bundesarbeitsagentur mitteilte. Das seien rund 600 Azubis mehr als vor fünf Jahren. Unter den Ausbildungs-Pendlern sind 2.600 junge Männer und 1.600 junge Frauen.
Vor allem für eine Ausbildung in der Industrie, in Autohäusern und Kfz-Werkstätten, aber auch im Gesundheits- und Sozialwesen würden junge Leute längere Wege in Kauf nehmen. Die beliebtesten Regionen liegen in Grenznähe: 400 Jugendliche pendeln in die Regionen Göttingen in Niedersachsen, jeweils 300 nach Coburg in Franken und Hersfeld-Rotenburg in Hessen.
Nur halb so viele Azubis kommen nach Thüringen
Das Pendlerverhalten zeige, das junge Menschen bereit seien, für die richtige Ausbildung Kreis- und Landesgrenzen zu überschreiten, sagte der Geschäftsführer der Regionaldirektion, Markus Behrens. "Diese Mobilität eröffnet Chancen für Regionen mit einem starken Ausbildungsangebot – stellt jedoch ländliche Gebiete vor die Herausforderung, Nachwuchs in der Region zu halten."
Aus anderen Bundesländern kommen dagegen nur rund 2.200 Jugendliche zur Ausbildung nach Thüringen - kaum mehr als vor fünf Jahren. Darunter sind fast doppelt so viele männliche Lehrlinge wie weibliche. Auch die Einpendler haben Ausbildungsstellen vor allem in der Industrie, aber auch im Bauwesen sowie im Kfz-Bereich. Die kommen vor allem aus dem Burgenlandkreis (300) in Sachsen-Anhalt sowie Zwickau (200) und dem Vogtlandkreis (130) in Sachsen nach Thüringen.