Archäologen haben in Taarstedt im Kreis Schleswig-Flensburg Reste einer Siedlung aus der Zeit um 500 nach Christus gefunden. Dort ließ sich ein umfriedetes Gehöft mit mehreren Zaunanlagen sowie einem kompletten Langhaus nachweisen, wie das Archäologische Landesamt am Mittwoch mitteilte. Da die Ortsnamenendung "-stedt" auf eine vorwikingerzeitliche Besiedlung des Ortes hindeute, sei mit diesem Gehöft möglicherweise das alte Taarstedt nachgewiesen worden.
Schleswig-Holstein: Archäologen dokumentieren mehr als 800 Funde
Die Experten dokumentierten nach Abtrag des Oberbodens vor Ort mehr als 800 Funde. Zum überwiegenden Teil handelte es sich dabei um Standspuren ehemaliger Pfosten. Daneben fanden sie aber zahlreiche Gruben, die eine ungewöhnlich große Menge an Funden, zumeist Keramikscherben, enthielten. Zudem wurden Webgewichte, Mahlsteine sowie ein eiserner Bootsniet geborgen.
Im Vorfeld der Errichtung eines neuen Wohngebietes hatten Archäologen das Gebiet in Taarstedt untersucht. Bereits im Zuge der Voruntersuchung zeigte sich den Archäologen anhand zahlreicher Verfärbungen im Boden und Keramikfunden, dass im nordwestlichen Bereich der zu bebauenden Fläche Reste einer Siedlung aus der Zeit erhalten sind.

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