Millionenunternehmerin Sarah Tschernigow: "Frauen sind oft selbst schuld, wenn sie zu wenig Geld verdienen"

Muss sich um Geld keine Sorgen machen: Sarah Tschernigow sitzt auf der Couch
"Jede Frau hat es selbst in der Hand, wie viel Geld sie verdient", sagt Sarah Tschernigow
© Purnama Melissa
Früher war Sarah Tschernigow, 40, Radioreporterin, dann gründete sie ihr eigenes Unternehmen und verdiente bald doppelt so viel wie Angela Merkel. Heute berät sie Frauen bei Karrierefragen. Im Interview erzählt sie, was Frauen in Gehaltsverhandlungen falsch machen und wie sie ihr berufliches Ziel erreichen können.

Frau Tschernigow, war Ihnen Geld schon immer wichtig? 

Geld war eigentlich nie ein Thema. Ich bin in einer Mittelschicht-Familie groß geworden. Mein Vater war Taxifahrer und meine Mutter Lehrerin. Wir hatten ein normales Leben. Über Geld habe ich mir lange keine Gedanken gemacht. Wir waren weder arm, noch lebten wir im Überfluss. Aber meine Mutter hat mir immer gesagt: Mach dich nicht abhängig von einem Mann und verdiene dein eigenes Geld. 

Dieser Satz kommt mir bekannt vor. Meine Mutter hat ihn mir auch oft gepredigt. Trotzdem bin ich keine Millionenunternehmerin geworden. Was haben Sie anders gemacht?

Ich habe mir erlaubt, mehr zu wollen als andere. Aber diese Haltung kam erst mit Anfang 30. Bis dahin arbeitete ich als Radioreporterin, bekam ein durchschnittliches Monatsgehalt von knapp 2000 Euro und fuhr einmal im Jahr in den All-inclusive-Urlaub. 

Was hat Sie dazu bewegt, damit nicht mehr zufrieden zu sein?

Als ich mitbekam, dass die Neuen in der Redaktion genauso viel verdienten wie ich, obwohl ich um einiges besser war, wurde ich unzufrieden. Ich wollte mehr Geld, wusste aber damals noch nicht, wie ich mich verkaufen muss. Mein Chef sagte Nein, und ich fragte mich: Soll es das schon gewesen sein? 

Mehr zum Thema