Isaak Cissé aus dem Senegal Dieser Taxifahrer ist Kult - aber eine Sache stört ihn

Isaak Cissé ist der wohl berühmteste Taxifahrer Münchens. Der 62-Jährige liebt die bayerische Lebensart und vor allem die Sprache. Eine Sache aber stört ihn in Deutschland.

Isaak Cissé kennt die bayerische Landeshauptstadt wie seine Westentasche: Seit über 40 Jahren lebt der Senegalese in München, und sein Beruf führt ihn tagtäglich durch die Straßen der Millionenstadt: Cissé ist Taxifahrer - und womöglich der berühmteste Münchens. Denn der 62-Jährige liebt die bayerische Lebensart wie kaum ein anderer. Cissé spricht sogar mit bayerischem Dialekt.

Das ZDF hat den Mann auf einer Taxifahrt begleitet - und auch den Grund erfahren, warum es Cissé einst nach Deutschland zog. "Nur wegen dem FC Bayern München. Wegen Fußball, wegen der deutschen Nationalmannschaft", erklärt der Senegalese. "Ich wollte damals Beckenbauer sehen."

Hochdeutsch? Cissé spricht lieber bayerisch

Mit der Zeit hat Cissé dann auch die bayerische Kultur kennen und lieben gelernt. Und die verfechtet er eisern. Dass auf den Straßen Münchens immer weniger bayerisch zu hören ist, findet der 62-Jährige schade. Er sei derjenige, der immer sage: "Mir lassn uns die bairische Sprach ned verhunzn."

Doch Cissé macht auch Erfahrung mit Fremdenfeindlichkeit. Er erzählt, dass er einmal in einem Café gesessen und Salat gegessen habe. Ein Mann sei hereingekommen und habe zu ihm gesagt: "Das, was du frisst, sind unsere Steuergelder!" Der Fremde sei hinausgegangen - und Cissé hinterher. "Den habe ich gepackt! Da habe ich gesagt: Das sagst du noch einmal, dann kriegst du so eine Ohrfeige, dass dir schwindelig wird. Der macht das nicht mehr."

Cissé will nicht für immer in München bleiben

München ist für Cissé, der mit einer Senegalesin verheiratet ist und zwei Kinder hat, zur Heimat geworden - doch in ferner Zukunft will er zurück nach Westafrika. "Irgendwann will ich auch wieder heimgehen. Ich möchte nicht mit 70 oder 80 Jahren in irgendeinem Altersheim hier verrecken", sagt er. Und erklärt: "Bei uns ist die Familie wichtig. Wir haben bis ans Lebensende einen Zusammenhalt. Das ist nicht so wie hier bei euch."

Sein Wunsch für die Zukunft? "Dass die Fremden in Deutschland ohne weiteres ohne Angst leben können."

kis