Tod in der Psychiatrie Eine junge Frau stirbt, ihr Arzt steht vor Gericht - doch so einfach ist der Fall nicht

Tod in der Psychiatrie
Tod in der Psychiatrie
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In Lübeck starb eine 25-jährige Patientin in der Psychiatrie. Jetzt steht ihr Arzt wegen fahrlässiger Tötung vor dem Amtsgericht. Er soll der Frau zu viel Psychopharmaka gegeben haben. Er wurde freigesprochen - die Anklage der Staatsanwaltschaft brach in sich zusammen. 

Den Schwestern auf der psychiatrischen Station der Lübecker Uniklinik war Bianca-Raphaela D. "richtig ans Herz gewachsen". Mit einer riesigen Plüsch-Mickey-Maus im Arm lief die 25-Jährige über die Station, plauderte mit den Schwestern, interessierte sich für deren Beruf, fragte nach ihren Hobbies. Bianca-Raphaela D. sei ein "sehr liebenswertes, junges Mädchen" gewesen, sagt eine Krankenschwester vor dem Amtsgericht Lübeck aus. Eine Patientin, die "wir sehr gerne betreut haben". Die "unbedingt gesund" werden wollte und "zukunftsorientiert" schien. Am 2. März 2016 fand die Krankenschwester Bianca-Raphaela D. gegen Mittag tot in ihrem Zimmer. Sie lag im Bett, an die Wand gelehnt. Die Reanimation, die sofort eingeleitet wurde, blieb erfolglos. Die Psychiatrie-Patientin war an Herzrhythmusstörungen gestorben.