Mit Aussagen wie "Dicke sollten aufhören, Entschuldigungen zu finden, sich zusammenreißen und sich nicht mehr ständig Essen ins Gesicht stopfen" wurde Katie Hopkins zu einer der am öftesten angefeindeten Frauen Englands. Darauf ist die Journalistin stolz, wie sie in ihrer Twitter-Biografie selbst schreibt.
Ihre Ansichten über Menschen, die ihrer Meinung nach "unnormal" sind, polarisieren. Regelmäßig wettert sie gegen Ausländer, Homosexuelle, Epileptiker, Übergewichtige oder auch rothaarige Kinder. Auf Twitter pflegt sie zudem eine Freundschaft mit Donald Trump. Vergangene Woche sperrte Twitter ihren Account, weil sie Hassrede verbreite.
Eine durch und durch inszenierte Preisverleihung
Nun jedoch wurde die umstrittene Journalistin im Internet hinters Licht geführt. Um es vorsichtig zu formulieren. Ein britischer Youtuber, Josh Pieters, steckt hinter einer Inszenierung, die an Einfallsreichtum und Dreistigkeit kaum zu übertreffen ist. Mit seinem Komplizen, Archie Manners, lud er Hopkins zu einer Preisverleihung nach Prag ein. Dort sollte sie den Preis "Campaign to Unify the Nation" ("Kampagne zur Vereinigung der Nation") erhalten. Doch dieser Preis existiert nicht. Genauso wenig wie die Vereinigung, die ihr den Preis überreichen sollte. Das "Capetown Collective for the Freedom of Speech" (Kapstädter Kollektiv für Meinungsfreiheit) ist ebenfalls eine Erfindung des Youtubers, die Siehier sehen können:
In einem Luxushotel erhielt Hopkins nach einem feinen Drei-Gänge-Menü und einer fragwürdigen Rede des Gastgebers den Preis. Die anwesenden Gäste, allesamt Schauspieler, applaudierten begeistert. Youtuber Pieters sagt im Video, dass ihm Hopkins zu diesem Zeitpunkt fast etwas leidtat. Doch dann hielt Hopkins eine Rede. Um ein paar Aussagen aufzulisten: "Wenn Sie auf einem Schulhof in Großbritannien 'Mohammed' rufen, kommen 2000 Kinder angerannt, und man will keines von ihnen", "Epileptiker sind alle Verrückte, genau so wie die Asiaten" und "Muslime vergewaltigen ihre eigene Mutter". Pieters Gewissensbisse verschwanden.
Hopkins bleibt ahnungslos
Es folgten Trinkspiele und rechte Parolen. Hopkins fühlt sich bis zum Ende des Abends "endlich verstanden". Sie scheint unwissend – ohne jede Ahnung, dass ihr ein Streich gespielt wird. Nach Veröffentlichung des Videos sagte Pieters zum "Insider": "Ich musste ein paar Mal auf die Toilette gehen, weil ich mich nicht mehr zusammenreißen konnte. Es war eine sehr surreale Nacht. Ich hatte das Gefühl, wir wären in eine alternative Realität teleportiert worden, in der wir alle Milliardäre sind, die an einem Tisch sitzen, Wein trinken und rassistisch sind."
Im Video stehen Hopkins und Pieters gemeinsam vor einer Leinwand, Hopkins hält ihren Preis in den Händen. Dahinter steht in großen Buchstaben das Wort "Cunt" – ein vulgärer englischer Ausdruck für Vagina. Am Ende schlussfolgert Pieters: "Sie hat ihre Meinungsfreiheit und wir unsere. Wir haben sie einfach ihr eigenes Grab graben lassen."

Das Video ist schon jetzt ein viraler Erfolg. Es knackte innerhalb von 24 Stunden die Marke von einer Million Views und erhält sehr viele positive Reaktionen.

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Quellen: Youtube, "Business Insider", "Insider"