Die meisten ACE-Getränke und Multivitaminsäfte sind starke Raucher und Herz-Kreislauf-Patienten gefährlich: Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen stellte beim Etikettencheck von 61 ACE-Getränken fest, dass 55 Produkte isoliert zugefügtes Beta-Carotin enthielten. Studien zufolge erhöht dieser Stoff die Gefahr, dass bei starke Raucher an Lungenkrebs erkranken. Außerdem steigert er die Wahrscheinlichkeit von Todesfällen bei bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Beta-Carotin, auch Provitamin A genannt, wird in Lebensmitteln als orangefarbener Farbstoff verwendet. Der Stoff wird im Körper in Vitamin A umgewandelt. Liefert etwa Karottenmark das Provitamin, bestehen nach bisherigen Erkenntnissen keine Bedenken. Zur Gefahr für die Risikogruppen wird Beta-Carotin danach nur, wenn es Lebensmitteln isoliert zugefügt wird.
Schon ein Glas kann schädlich sein
In der Werbung werde häufig der Eindruck erweckt, ACE-Getränke seien gesund und unbedenklich, kritisierten die Verbraucherschützer. Jedoch genüge bei den meisten Produkten bereits ein 0,25-Liter-Glas, um den empfohlenen Höchstwert von zwei Milligramm Beta-Carotin pro Tag zu überschreiten. Häufig würden ACE-Getränke und Multivitaminsäfte sogar in größeren Mengen als Durstlöscher getrunken.
Wer eine Ein-Liter-Flasche pro Tag leere, komme bei extrem angereicherten Getränken auf 24 Milligramm Beta-Carotin. Dies sei die zwölffache Menge von dem, was Gesundheitsexperten bei Risikopatienten für akzeptabel hielten. Risikopatienten sollten deshalb darauf achten, dass in der Zutatenliste eines ACE-Getränks weder "Beta-Carotin" noch "Provitamin A" aufgeführt ist. Nur sechs der getesteten Drinks enthielten ausschließlich Provitamin A aus natürlichen Quellen.
Die schädlichen Wirkungen von Beta-Carotin sind schon seit Jahren bekannt, jedoch fehlen nach wie vor gesetzliche Regelungen, die die Zusatzmenge in Lebensmitteln beschränken. Die Verbraucherzentrale appellierte deshalb an die Hersteller, freiwillig auf isoliert zugeführtes Beta-Carotin zu verzichten.