Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat Kritik an Vorschriften für gefährliche Stoffe in Kinderspielzeug geübt. Die Vorschriften für sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) seien "kurioserweise" für Autoreifen strenger als bei Spielzeug, sagte BfR-Sprecher Jürgen Thier-Kundke den Zeitungen der WAZ-Gruppe. Demnach lässt die Spielzeugrichtlinie der Europäischen Union in Spielwaren eine 1000 Mal höhere PAK-Konzentration als in Autoreifen zu. Der Einsatz dieser Stoffe sei bei Spielzeug aber nicht notwendig, sagte Thier-Kundke: "Das käme die Spielzeughersteller etwas teurer, aber technisch wäre das kein Problem."
Die Forscher des BfR hatten Mitte Oktober in einem Bericht Alarm geschlagen. Vor dem Hintergrund einer steigenden Zahl von Krebserkrankungen bei Kindern sei es dringend geboten, Kinder vor den gefährlichen Weichmachern zu schützen. In der Analyse kritisiert das Bundesinstitut, die Vorschriften in der EU-Spielzeugrichtlinie schützten die Gesundheit von Kindern nicht ausreichend.