Null-Covid-Strategie Ein einziger Covid-19-Fall: Behörden riegeln Peking-Universität ab

China: Eine Frau testet eine andere Frau auf Corona, indem sie einen Rachenabstrich nimmt
Eine Frau lässt sich in Peking auf das Coronavirus testen: Landesweit meldete China am Mittwoch etwa 20.000 Corona-Fälle, trotzdem halten die Behörden an ihrer Null-Covid-Strategie fest (Archivbild)
© Andy Wong / DPA
Während der Rest der Welt versucht, mit dem Corona-Virus zu leben, fährt China unverändert die Null-Covid-Strategie. Weil es einen einzigen Fall auf dem Gelände der Peking-Uni gibt, wurde der ganze Campus abgeriegelt.

Weil es einen einzigen COVID-19-Fall gibt, haben die chinesischen Behörden am Mittwoch die Universität in Peking abgeriegelt. Trotz wachsender öffentlicher Unzufriedenheit halten die Chinesen an ihrer Null-Covid-Strategie fest. Wie mehrere Nachrichtenagenturen mit Bezug auf eine Mitteilung der Uni berichten, durften Studenten und Dozenten der Universität den Campus nur verlassen, wenn es notwendig war. Zudem wurden Massentests angeordnet.

Peking meldete in den letzten 24 Stunden mehr als 350 neue Fälle, was zwar nur einen Bruchteil der 21 Millionen Einwohner ausmacht, aber ausreicht, um im Rahmen von Chinas Null-Covid-Strategie örtliche Abriegelungen und Quarantänen auszulösen. Landesweit meldete China am Mittwoch etwa 20.000 Fälle, vor einer Woche waren es 8000.

China setzt auf Null-Covid-Strategie

Die Behörden verzichten auf stadtweite Abriegelungen, um die Auswirkungen auf die Freizügigkeit und die schwächelnde Wirtschaft zu minimieren. Sie wollen eine Wiederholung der Abriegelung in Shanghai Anfang des Jahres vermeiden, die den Schiffsverkehr lahmlegte und Proteste in den Nachbarregionen auslöste. Dennoch verhängen sie Lockdowns und führen strenge Kontrollen, Kontaktverfolgungen und Zwangsquarantänen durch. Trotzdem hat die Zahl der Neuinfektionen gerade in den vergangenen Wochen wieder stark zugenommen, während sich die besonders ansteckenden Omikron-Varianten schnell verbreiten. Auch wächst der Unmut im Volk über die andauernden strengen Maßnahmen.

In praktisch allen wichtigen Großstädten des Landes befinden sich derzeit Menschen in Lockdowns. Anfang dieser Woche kam es in der südlichen Stadt Guangzhou zu Protesten in einem dicht bebauten Gebiet, in dem Wanderarbeiter in der Bekleidungsindustrie arbeiten. Auf Videos, die im Internet veröffentlicht wurden, war zu sehen, wie Menschenmengen Absperrungen einrissen, wobei unklar war, was genau sie in Aufregung versetzte.

Guangzhou, ein industrielles Exportzentrum in der Nähe von Hongkong, meldete mehr als 6000 neue Fälle im Rahmen des landesweit größten anhaltenden Ausbruchs. Weitere Städte mit größeren Ausbrüchen sind Chongqing im Südwesten, Zhengzhou in der Provinz Henan und Hohhot, die Hauptstadt der Region Innere Mongolei im Norden.

In Zhengzhou flohen Ende letzten Monats Arbeiter aus ihren Schlafsälen in der weltgrößten iPhone-Fabrik des Apple-Zulieferers Foxconn. Einige kletterten über Zäune, um hinauszukommen. Apple warnte daraufhin, dass es zu Lieferverzögerungen bei den iPhone14 Pro-Modellen kommen würde. Foxconn stellte Mitarbeitern höhere Löhne in Aussicht, wenn sie sich dafür entscheiden sollten, trotz der Einschränkungen zurückzukehren.

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Quellen:  Associated Press, DPA

jek

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