ERKÄLTUNGSWELLE Corona, RSV und Grippe: Diese Grafiken zeigen, wer gerade krank wird

Mann niest in Taschentuch.
Die Inzidenz akuter Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung über 60 Jahren stieg im Vergleich zur Vorwoche deutlich an (Symbolbild)
© Roberto Pfeil / Picture Alliance
Corona und weitere Erkältungs-Erreger machen vielen das Leben schwer. Daten des Robert Koch Instituts verdeutlichen, welche Teile der Bevölkerung  besonders heftig von der Erkältungswelle getroffen werden. 

Dem RKI-Wochenbericht zur Lage der akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland nach zu urteilen, ist auch vor den Feiertagen keine Abschwächung der derzeitigen Erkältungswelle in Sicht. Die Aktivität akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) in der Bevölkerung ist in der 49 Kalenderwoche (4.12. bis 10.12.2023) im Vergleich zur Vorwoche insgesamt und in allen Altersgruppen gestiegen.  

Die hohe ARE-Aktivität ergibt sich aus der hohen Zahl an COVID-19-Erkrankungen und den für die Jahreszeit typischen Erkältungen durch Rhinovirusinfektion. Wie das RKI bereits in der vergangenen Woche bekanntgab, steigt auch die RSV-Aktivität besorgniserregend. Diese RSV-Welle hält auch in dieser Woche an. Insbesondere Kinder unter zwei Jahren sind von einer Krankenhauseinweisung mit RSV-Infektion betroffen.

Auch die Influenza-Aktivität nimmt laut RKI in der 49. Kalenderwoche zu. Von einer Grippewelle könnte man aber noch nicht sprechen. Bisher sind vornehmlich Kinder im Schulalter und junge Erwachsene betroffen.

Aktivität akuter Atemwegserkrankungen in allen Altersgruppen gestiegen

Die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung lag in der 49. KW 2023 bei rund 9500 ARE pro 100.000 Einwohner. In der Vorwoche lag die Inzidenz bei 8300 ARE pro 100.000 Einwohner. Die Werte stiegen im Vergleich zur Vorwoche in allen Altersgruppen. Besonders stark stiegen die Zahlen bei Erwachsenen über 15 Jahren.

Die aktuelle ARE-Inzidenz entspricht einer Gesamtzahl von etwa 7,9 Millionen akuten Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung in Deutschland, unabhängig von einem Arztbesuch.

Die Abbildung zeigt die Entwicklung der Inzidenzen akuter Atemwegerkrankungen in Deutschland nach Altersgruppen. Die Kurven zeigen einen Anstieg der Krankenzahlen sowohl bei Kindern bis 14 Jahren, jungen Erwachsenen (15-34 Jahre), Erwachsenen mittleren Alters (35-59) und der älteren Bevölkerung ab 60 Jahren im Vergleich zur Vorwoche.

Aktivität grippeähnlicher Erkrankungen bei Kindern gesunken

Die zweite Abbildung zeigt die Inzidenzen grippeähnlicher Erkrankungen in den selben fünf Altersgruppen seit der Mitte des Jahres.  

Nachdem die ILI-Inzidenz bei Kindern unter 14 Jahren Anfang November deutlich angestiegen war, hat sich die Lage etwas erholt. Wie bereits in der Vorwoche ging die Inzidenz der jüngsten Altersgruppe leicht zurück. Bei den jüngeren Erwachsenen ist die Inzidenz grippeähnlicher Erkrankungen in dieser Woche allerdings wieder angestiegen. In der vergangen Woche konnte das RKI noch einen Rückgang verzeichnen. Auch die Inzidenz in der Bevölkerung bei den über 60-Jährigen stieg in dieser Woche weiter an.

Besonders hohe Inzidenzen im Westen und Osten Deutschlands

Das RKI untersucht auch die Inzidenz akuter Atemwegserkrankungen in verschiedenen Regionen Deutschlands. Dafür werden die 16 Bundesländer in vier übergeordnete Großregionen unterteilt. Die unten stehende Grafik zeigt die Inzidenzen für diese vier Teile Deutschlands. Fahren Sie mit der Maus oder ihrem Finger über die Karte, um die Inzidenz in ihrer Wohnregion zu sehen.

Die derzeitige Erkältungswelle greift vor allem im Westen und Osten Deutschlands um sich. Die Inzidenz in der Region Mitte, zu der die Bundesländer Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland zählen, liegt bei 10.166. In Ostdeutschland lag die Inzidenz allerdings nur wenig niedriger bei 10.065.

Am niedrigsten war die Inzidenz akuter Atemwegserkrankungen laut RKI in Bayern und Baden-Württemberg (8288). In den vier nordischen Bundesländern Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachen lag sie bei 9317.

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