Das Glück ist ein Turnschuh Keine Angst – so lohnt sich Sport auch im Alter

Ab einem gewissen Alter scheuen Menschen den Gang ins Fitnessstudio, sie fürchten, beobachtet und beurteilt zu werden. Alexandra Kraft widerspricht diesem Vorurteil - und zählt gute Gründe auf, warum es sich lohnt, trotzdem mit dem Sport anzufangen.

Kennen Sie den Satz: "Man ist nie zu alt, um noch mit Sport anzufangen"? Ja. Stimmt natürlich. Aber die Wahrheit ist doch viel komplizierter.

Mal ehrlich, es ist natürlich keine einfache Sache, wenn man schon etwas älter ist, plötzlich zum Athleten zu werden. Die Überwindung ist meist groß. Viele fühlen sich unsicher. Vor allem Frauen sind von Selbstzweifeln geplagt. Und scheuen zum Beispiel den Weg ins Fitnessstudio, weil sie sich dort beobachtet und beurteilt fühlen. Für viele beginnt dieses lähmende Unsicherheit bereits in der Umkleide. Andere wiederum haben Angst davor, in der Öffentlichkeit Schwäche zu zeigen und nicht so leistungsfähig zu sein. Klar, dass der Versuch ein bewegtes Leben zu beginnen, so rasch ins Stocken gerät. Wo kein Spaß ist, sondern nur Sorge, ist auch keine Motivation. Das Scheitern ist vorprogrammiert und der innere Schweinehund hat gesiegt.

Es muss aber nicht so kommen. Denn wie so oft gibt es ein paar einfache Tricks, mit denen man diese Klippen umschiffen kann.

1. Laufen ist der perfekte Sport für jedes Alter.

Denn je nach Leistungsstand und Fähigkeit kann man sein Tempo anpassen. Für jeden gibt es das richtige. Auch wenn es eine Individualsportart ist, Läufer sind Herdentiere. Sich einer Laufgruppe anzuschließen, ist der perfekte Start für Neueinsteiger. Gemeinsam macht es mehr Spaß, man kann sich von erfahreneren Läufern beim Training helfen lassen und sich gegenseitig anfeuern. Wer trotzdem noch zweifelt, ob er ein guter Läufer werden kann, sollte sich unbedingt einen Marathon anschauen. Denn nirgendwo sieht man besser, wie unterschiedlich Läufer sein können. Dicke, Dünne, Alte oder Junge - egal. Sie alle kommen irgendwann ins Ziel. Wenn das nicht ein perfekte Motivation ist

2. Regeneration ist mindestens so wichtig wie hartes Training.

Der häufigste Fehler, den Neusportler machen, ist es mit dem Training zu übertreiben. Dabei brauche Knochen, Knorpel, Muskeln oder Sehnen Zeit, sich an die neue Belastung zu gewöhnen. Gibt man ihnen die nicht, ist die Verletzung vorprogrammiert. Auch später, wenn sich der Körper an die sportliche Belastung gewöhnt hat, braucht er ab und an seine Ruhe. Wer das berücksichtigt, wird schneller fit und muss weniger pausieren.

3. Freizeitsportler müssen ihre Ernährung nicht umstellen

Nein, wer fit werden will, muss sein Leben nicht komplett über den Haufen werfen. Natürlich sollte man sich gesund ernähren, aber das gilt auch für faule Sofasitzer. Auf jedem Ernährungsplan sollte frisches Gemüse und Obst stehen. Wer trainiert, wird schnell merken, dass er mehr Hunger entwickelt. Das ist ganz normal, der Körper verbraucht ja auch mehr Energie. Und ab und zu Schokolade oder Chips ist absolut in Ordnung.

4. Positive Momente genießen

Viele Läufer schwärmen vom Runners High. Ob es das überhaupt gibt, ist unser Wissenschaftlern umstritten. Aber egal. Wer Sport treibt, wird schnell merken, wie positiv die Bewegung auf die Stimmung wirkt. Den Sport ist das wohl einzige nebenwirkungsfreie Antidepressiva. Um davon zu profitieren, ist es nicht nötig, sportliche Rekorde aufzustellen oder Rennen zu gewinnen. Es ist das einfache Glück des regelmäßigen Trainings. Diese Momente, wenn sich der Kopf entleert und man milde vor sich her lächelt. Wunderbar. Und hängt man mal durch, sollte man sich genau daran erinnern. Das schöne Gefühl hilft einem in der Regel schnell wieder auf die Spur.

5. Ja, man ist langsamer - aber man kann immer noch großes leisten

Natürlich sind ab einem gewissen Alter die Zeiten vorbei, in denen man allen davon läuft. Das ist der Gang der Dinge. Damit kann man hadern - oder sich abfinden. Und sind Rekorde nicht immer relativ? So kann man sich doch das Ziel setzen, die schnellst Laufrunde als 50-Jähriger zu schaffen. Oder die meisten Gewichte auf der Beinpresse an einem Mittwoch. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Es ist erlaubt, was hilft.

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