Das Glück ist ein Turnschuh Zehn Gründe, warum sich Laufen im Winter lohnt

Sich bei Kälte und Nässe zum Joggen aufzuraffen, ist wahrlich nicht einfach. Doch Lauf-Expertin Alexandra Kraft verrät, warum uns Laufen gerade im Winter richtig viel Gutes tut.

Es ist für mich ein ewiger Kampf. Kaum sinken die Temperaturen, stürzt auch meine Motivation Laufen zu gehen ins Bodenlose. Ich finde dann schnell die tollsten Ausreden, um auf dem Sofa sitzen zu bleiben. Kopfhörer verlegt, Schuhe zu dünn, Muskeln verspannt. Furchtbar. Da bin ich immer sehr kreativ. Aber ehrlich, am Tag danach schäme ich mich für meine Faulheit. Leider zeitverzögert, wenn es schon zu spät ist. Das hat mein innerer Schweinehund echt geschickt eingerichtet.

Gerade drohe ich wieder, in die gefährliche Phase abzugleiten. Es ist noch nicht richtig, richtig kalt. Aber "chilly" wie man im Amerikanischen so schön sagt. Kühl also. Dazu kommt ein Berg Arbeit. Die Zeit ist knapp. Ja, ja, Ich bin schon wieder in der Ausredenfalle. Denn Laufen würde meinem Kopf gut tun. Mir sicher helfen, mal wieder durchzuatmen und mich entspannter machen.

Aus Wissen wird leider bei mir kein Machen. Schon seit drei Wochen stehen die Laufschuhe unangetastet an der Tür. Sie dienen nur noch als stummes Mahnmal. Funktioniert auch, ich spüre das schlechte Gewissen, jedes Mal, wenn ich sie sehe. Einen Laufreflex aber leider nicht.

Schrecklich.

Dabei gibt es wirklich gute Gründe, die Laufschuhe anzuziehen. Hier meine Top Ten:

1. Laufen im Winter verbrennt mehr Kalorien

Bei Minusgraden muss sich der Körper mehr anstrengen, um seine Temperatur zu halten. Für diese Mühe verbrennt er ein paar mehr Kalorien als zum Beispiel beim Training auf einem Laufband im Fitnessstudio. Gerade in der Festessens-Zeit rund um Weihnachten ist das ein nettes Plus. Winterspeck hat so kaum eine Chance.

2. Nie wieder kalte Füße

Im Winter muss das Herz mehr arbeiten, um das Blut im Körper zu verteilen. So wird es zusätzlich gestärkt. Das hilft der Kondition. Schöner Nebeneffekt: Frau geht nach dem abendlichen Lauf nie wieder mit kalten Füßen ins Bett

3. Winterläufer trinken mehr Wasser

Zumindest, wenn sie es richtig machen. Denn im Winter wird Schweiß schnell in Dampf umgewandelt. So fühlen sich Läufer weniger geschwitzt. Deswegen sollten Winterläufer immer darauf achten, regelmässig zu trinken. Tun sie das, profitieren sie von den positiven Effekten.

4. Wer draußen läuft, produziert Vitamin D

Im Winter bekommen viele zu wenig Sonne ab. Der Körper produziert dann weniger von dem wichtigen Vitamin D. Das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs steigt. Deswegen ist jede Laufrunde in der Wintersonne ein Gewinn für den Organismus. Wer regelmässig trainiert, muss sich seine Tagesdosis Vitamin D nicht in der Apotheke holen. Und natürlich: Laufen macht glücklich. Es ist das perfekte rezeptfreie Mittel gegen den Winterblues. Und weil der Körper mehr Energie umsetzt, produziert er im Winter auch mehr glücklich machende Endorphine.

5. Wer im Winter durchhält, muss im Frühling nicht mühsam bei Null anfangen

Das mag banal klingen, aber wer jetzt dran bleibt, muss wenn der Schnee geschmolzen ist, nicht wieder seine Kondition aufbauen. Das spart den quälenden Wiedereinstieg.

6. Frische Luft regt das Immunsystem an

Wer im Winter trainiert, macht auch sein Abwehrsystem fit. Viren und andere Krankheitserreger haben so keine Chance.

7. Man härtet ab

Das Gefühl ist richtig: Das erste Training im Winter ist das härteste. Danach wird es besser.

8. Du beeindruckst alle!

Stimmt, wer sich bei Wind und Wetter raus wagt, wird von seinen Mitmenschen bewundert. Freund, Freundin, Kollege oder Mama und Papa - alle sind begeistert von so viel Durchhaltevermögen. Das ist doch die perfekte Motivation. Oder?

9. Atmen! Atmen! Atmen!

Winterluft ist knackig und klar. Sie ist weniger feucht als im Frühling oder Sommer. Das erleichtert das Atmen. Läufer fühlen sich viel freier.Keine Sorge: Erst ab unter minus zehn Grad belastet kalte Luft die Atemwege.

10. Im Winter duscht es sich schöner

Selten fühlt sich eine warme Dusche besser an als im Winter. Ein Traum. Und es ist die perfekte Belohnung, sie wärmt und entspannt die beanspruchten Muskeln wieder. Wunderbar.

Okay, mir hat die Liste schon einmal geholfen. Beim Aufschreiben hat sich mein Schweinehund langsam verzogen. Er sitzt jetzt ganz eingeschüchtert in der Ecke. Ich hoffe, da bleibt er schön lange.

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