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Sportverletzungen Vorsicht, Bruch!

Bei einem Muskelkrampf sollte sofort eine Pause eingelegt werden.
Bei einem Muskelkrampf sollte sofort eine Pause eingelegt werden.
© Colourbox.de
Von A wie Achillessehnenreizung bis Z wie Zerrung: stern.de gibt einen Überblick über die gängigsten Sportverletzungen, sagt, ob ein Arztbesuch nötig ist und wie lange die Heilung dauert.
Von Wolfgang Schillings

Muskelriss, Knochenbruch oder Kapselverletzung: Sport kann auch ungesund sein, und eine Sportverletzung lässt aus dem Spaß schnell Schmerz werden. Dabei ist das Verletzungsrisiko nicht bei allen Sportarten gleich hoch. Vor allem bei Mannschaftsspielen ist aufgrund des engen Körperkontaktes die Gefahr deutlich größer, sich zu verletzen. Da wird mitunter oft gerempelt und gestoßen.

Die meisten der 1,25 Millionen Sportverletzungen, die in Deutschland jährlich verzeichnet werden, entstehen beim Fußball und anderen Ballsportarten oder beim Skifahren. Beliebte Freizeitsportarten wie Schwimmen sind hingegen weniger gefährlich.

Doch was tun, wenn es doch einmal kracht? Wann ist ein Arztbesuch ratsam? Und wie lange sollte die Sportpause andauern? stern.de stellt auf den folgenden Seiten die wichtigsten Sportverletzungen vor und beantwortet diese Fragen.

Bitte beachten Sie: Die genannten medizinischen Informationen und Ratschläge ersetzen keine professionelle Beratung oder Behandlung eines Arztes. Bevor Sie Medikamente einnehmen, sollten Sie immer mit Ihrem Arzt sprechen.

1. Achillessehnenreizung/-riss

Ursache: Überlastung, die etwa durch zu intensives Berglauftraining entsteht; nicht ausgeglichene Fußfehlstellung; Fußinstabilität aufgrund von lockeren Außenbändern am oberen Sprunggelenk und dadurch übermäßiges Kippverhalten des Fußes beim Laufen nach außen; falsche Sportschuhe

Symptome:

Schmerzen an der Achillessehne vor allem beim Laufen, Bergaufgehen und Treppensteigen; Druckschmerz über der Sehne; Entzündungszeichen wie Schwellung oder Verdickung, Hautrötung, Überwärmung; fühlbares, manchmal auch hörbares feines "Knarren" beim Strecken und Beugen des Fußes; eventuell als erbsenförmige Knoten tastbare, narbige Veränderungen an der Sehne; Knall beim Riss der Sehne

Gefährdete Sportler:

Läufer; Triathleten; Sprinter; Ballsportler

Arztbesuch nötig:

ja

Behandlung:

kühlen; Quarkwickel; Salbenverbände mit entzündungshemmenden Wirkstoffen (zum Beispiel Diclofenac, Arnika); Enzymtherapie (zum Beispiel Ananas-Enzymtabletten mit dem Wirkstoff Bromelain) zum Lindern der Schwellung; entzündungshemmende und schmerzstillende Tabletten (zum Beispiel Ibuprofen, Diclofenac); tiefe Querfriktionsmassagen; Physio-, Elektro- und/oder Ultraschalltherapie; Akupunktur; gegebenenfalls Schuheinlagen; Injektion entzündungshemmender Wirkstoffe; bei erfolgloser Langzeittherapie und bei Sehnenriss Operation

Sportpause:

nach einem Riss etwa vier bis sechs Monate, Lauf- und Sprungsportarten erst nach neun bis zwölf Monaten

Heilungsdauer:

Die vollständige Regeneration des Gewebes nach einem Riss dauert bis zu 1,5 Jahre.

Vorbeugung:

vor dem Sport aufwärmen; ausgewogene Mischung von Belastung und Regeneration einhalten; den Laufstil verbessern; Sportschuhe optimal auswählen; Wadenmuskulatur regelmäßig dehnen; dosierter Aufbau der Muskel-Sehnen-Einheit mithilfe eines entsprechenden Kräftigungsprogramms für die Waden; Barfußlaufeinheiten auf Rasen, Sand oder Waldboden; einseitige Belastungen wie beispielsweise Kurvenläufe vermeiden

2. Außenbandläsion am Sprunggelenk

Ursache: Umknicken des Fußes über den Fußaußenrand, zum Beispiel auf einer Baumwurzel

Symptome:

akute heftige, stechende Schmerzen, vor allem bei Belastung oder Bewegung; Druckschmerz; Schwellung am Kapsel-Band-Apparat; rötlich-bläuliche Verfärbung durch Bildung eines Blutergusses; unsicherer Gang; Wegknicken durch Gelenkinstabilität

Gefährdete Sportler:

Ballsportler; Läufer

Arztbesuch nötig:

bei starken Schmerzen, ausgeprägter Schwellung und Verdacht auf einen Bänderriss oder einen begleitenden Knochenbruch

Behandlung:

unmittelbar nach dem Unfall nach dem PECH-Schema verfahren: Pause, Eis (Kühlung), Compression (Druckverband), Hochlagerung; eventuell Gehstützen benutzen; kühlende, entzündungshemmende Salbe auftragen; bei starken Schmerzen Schmerztabletten; homöopathische Kügelchen (zum Beispiel Arnika, Rhus toxicodendron) und Präparate mit dem Ananas-Enzym Bromelain; Physiotherapie; bei ausgeprägtem Befund immer beim Arzt röntgen lassen, um einen Bruch auszuschließen; Sprunggelenk mittels Schiene, Tape oder Kompressionsverband ruhig stellen; nur in Ausnahmefällen operatives Vorgehen

Sportpause:

bei Bänderriss sechs Wochen keine Start-Stopp-Sportarten wie Tennis und Squash und keine Sportarten mit schnellen Richtungswechseln wie Fußball und Hockey

Heilungsdauer:

zwei bis acht Wochen, je nachdem, wie viele Bänder überdehnt oder gerissen sind

Vorbeugung:

die Fuß- und Unterschenkelmuskulatur sowie den Bandapparat im Fuß durch Kraft, Koordinationstraining (zum Beispiel auf einem Gymnastikkreisel oder einer Weichschaummatte) stärken; bei instabilen oder verletzungsanfälligen Außenbändern elastische Fußbandage beim Sport tragen

3. Ermüdungsbruch/ Stressfraktur

Ursache: Fehlbelastungen, ausgelöst zum Beispiel durch falsches Schuhwerk oder schlechte Lauftechnik

Symptome:

Schmerzen bei Belastung, nach harten Trainingseinheiten auch danach noch anhaltend; nächtliche Schmerzen; Schwellung; Druckempfindlichkeit

Gefährdete Sportler:

Ausdauersportler wie Langstreckenläufer und Triathleten

Arztbesuch nötig:

ja

Behandlung:

den verletzten Bereich schonen, eventuell Gehstützen benutzen; je nach Lage und Ausprägung der Verletzung mit einem Gips oder einer Operation ruhig stellen

Sportpause:

hängt davon ab, wo der Bruch erfolgt ist; bei Ermüdungsbruch am Mittelfuß etwa drei Monate

Heilungsdauer:

hängt davon ab, wo der Bruch erfolgt ist, mindestens aber sechs Wochen; bei Ermüdungsbruch am Fußwurzelknochen drei bis sechs Monate

Vorbeugung:

Belastung reduzieren; Training gegebenenfalls umstellen, zum Beispiel Aquajogging oder Radfahren statt Laufen; gezieltes Muskelaufbautraining; Laufschuhe vom Experten kontrollieren lassen; nach Rücksprache mit dem Arzt eventuell Einlagen tragen; Lauftechnik optimieren

4. Fersensporn

Ursache: ständiges Anheben und Dehnen der Fußsohle durch Bergauflaufen, Sprinten oder Springen; zu große Laufumfänge; Fußfehlstellung; falsche oder schlechte Laufschuhe

Symptome:

annähernd punktuelle, teilweise heftige Schmerzen bei jedem Schritt an der Ferse oder am Ansatz der Achillessehne, vor allem bei oder nach dem Sport; Druckschmerzhaftigkeit; tastbare Schwellung oder Knochenvorsprung; eventuell begleitende Schleimbeutelentzündung und verkürzte Wadenmuskeln

Gefährdete Sportler:

Langstrecken- und Marathonläufer; Triathleten

Arztbesuch nötig:

ja

Behandlung:

mit dem Laufen pausieren; regelmäßig kühlen; eventuell die Ferse mithilfe von Gehstützen und das Hochlagern entlasten; bei starken Schmerzen entzündungshemmende Schmerztabletten; eventuell Injektionstherapie mit Lokalanästhetikum; Akupunktur; Physio-, Laser-, Ultraschall- oder Stoßwellentherapie; Schuheinlagen, die das Entzündungszentrum aussparen, eine weiche Fersenpolsterung haben und das Fußlängsgewölbe stützen, Laufbandanalyse vornehmen lassen und danach optimale Laufschuhe wählen; bei anhaltenden Beschwerden Fersensport operativ entfernen lassen

Sportpause:

zwei bis drei Monate nach Operatiion

Heilungsdauer:

bei chronischer Verletzung sechs Monate und länger

Vorbeugung:

Lauftechnik vom Experten überprüfen und bei Bedarf korrigieren lassen; regelmäßig Dehn- und Kräftigungsübungen für die Fuß- und Wadenmuskeln machen; ständiges Laufen auf Asphalt vermeiden, stattdessen weiche Böden bevorzugen

5. Golfer-Ellenbogen

Ursache: hohe oder dauerhaft monotone Belastungen wie zum Beispiel beim Werfen oder Golfabschlag

Symptome:

Schmerzen an der Innenseite des Ellbogens, eventuell von dort ausstrahlende Schmerzen in den Unterarm; Schwächegefühl und möglicherweise Bewegungseinschränkung des betroffenen Arms; meist starker Druckschmerz

Gefährdete Sportler:

Golfer; Handballer; Diskus- und Speerwerfer; Turner; Sportkletterer

Arztbesuch nötig:

bei starken oder hartnäckigen Beschwerden

Behandlung:

Überanstrengungen sowie Fehlbelastungen und monotone Bewegungsabläufe des Arms vermeiden; im Akutstadium regelmäßig kühlen; entzündungshemmende Schmerzmittel; Salben- oder Tapeverband oder Kinesiotape; orthopädietechnische Hilfsmittel wie Aktivbandage; Physiotherapie; Akupunktur; Injektion mit homöopathischem Präparat oder lokalem Betäubungsmittel; Ultraschallbehandlung oder Elektrotherapie; Handgelenksbeugemuskeln regelmäßig dehnen; Technik verbessern und gegebenenfalls die Ausrüstung wechseln; bei deutlich länger als sechs Monate anhaltender Symptomatik und erheblichem Leidensdruck trotz konsequenter Therapie eventuell Operation

Sportpause:

bis zur Schmerzfreiheit auf auslösende Sportart verzichten

Heilungsdauer:

mindestens drei bis sechs Monate (auch nach einer Operation)

Vorbeugung:

die Handmuskeln mit entsprechenden Übungen kräftigen; Hände zwischendurch immer wieder lockern und ausschütteln; die Schlag-, Wurf- und Grifftechnik exakt analysieren und gegebenenfalls verbessern; Ausrüstung optimieren

6. ISG-Blockierung

Ursache: "falsche", unvorhergesehene Bewegung und Krafteinwirkung, zum Beispiel ein "Tritt ins Leere" beim Laufen oder ein "Verheben"; schnelle Rotationsbewegungen des Oberkörpers, zum Beispiel hektisches Auf- und Absteigen auf das beziehungsweise vom Rad

Symptome:

eingeschränkte Beweglichkeit des unteren Rückens, Beckens und eventuell auch der Beine; das Gefühl, "etwas sei eingeklemmt"; akute, Schmerzen im unteren Rücken, die über das Gesäß und die Oberschenkel bis zum Knie ausstrahlen können; Druckschmerz an der betroffenen Kreuzdarmbeinfuge

Gefährdete Sportler:

Radfahrer; Tennis- und Squashspieler; Gewichtheber

Arztbesuch nötig:

bei anhaltenden Beschwerden, wenn sich die Blockierung mit Eigenübungen nicht löst

Behandlung:

Einrenken beziehungsweise Mobilisieren des blockierten Gelenks durch den Arzt (Chirotherapie/ Manuelle Medizin); bei starken Schmerzen Schmerztabletten oder Injektionstherapie; Physio- oder Elektrotherapie; Massage; Wärme; Muskelentspannungs- und/oder Lockerungsübungen

Sportpause:

meist nur wenige Tage

Heilungsdauer:

Wurde die Blockierung beseitigt, ist das Gelenk in der Regel wieder schmerzfrei beweglich.

Vorbeugung:

Muskeltraining zur Stabilisierung des unteren Rückens; Krankengymnastik, eventuell mit Schulung des Ganges

7. Kapselverletzung

Betroffene Struktur: Überdehnung oder (Teil-)Riss einer das Gelenk umgebenden Kapsel

Ursache:

Bewegung eines Gelenks über das normale Bewegungsmaß hinaus, zum Beispiel bei Gewalteinwirkung eines Balls auf die Fingergelenke

Symptome:

Schwellung; Schmerzen; Bewegungseinschränkung des betroffenen Gelenks, meist kombiniert mit einer Bänderverletzung

Gefährdete Sportler:

Fußballtorwart; Basketball-, Handball- und Volleyballspieler

Arztbesuch nötig:

ja

Behandlung:

Eisanwendung; kühlende und abschwellende Salben; gegebenenfalls entzündungshemmende Tabletten (zum Beispiel Diclofenac, Ibuprofen); verletzten Bereich mit Schiene oder Tapeverband ruhigstellen; eventuell Röntgen zum Ausschluss einer begleitenden knöchernen Verletzung

Sportpause:

so lange die Beschwerden bestehen; gegebenenfalls auf andere Sportarten ausweichen

Heilungsdauer:

hängt davon ab, wo die Verletzung auftritt und wie schwer sie ist; mindestens sechs Wochen

Vorbeugung:

gefährdete Gelenke prophylaktisch tapen beziehungsweise bandagieren

8. Knochenbruch

Ursache: Gewalteinwirkung auf den Knochen, etwa bei einem Sturz auf den ausgestreckten Arm

Symptome:

eventuell wahrnehmbares Knacken oder Knirschen während des Verletzungsgeschehens; Schwellung und starke Schmerzen, die sich bei Bewegung und Belastung verschlimmern, der gebrochene Knochen kann deformiert aussehen und eine abnormale Beweglichkeit aufweisen, begleitend kann es zu Übelkeit kommen, bei begleitender Nervenverletzung kann ein Taubheitsgefühl im verletzten Bereich auftreten

Gefährdete Sportler:

Rennradfahrer; Mountainbiker; Inlineskater; Sportler mit Gegnerkontakt wie Fußballer, Handballer, Eishockeyspieler

Arztbesuch nötig:

ja

Behandlung:

offenen Bruch zunächst steril abdecken und schmerzfrei lagern (eventuell mit Decken oder Jacken); betroffenen Bereich so wenig wie möglich berühren und umlagern; bei eintretender Kreislaufschwäche Beine hoch lagern und so schnell wie möglich ins Krankenhaus fahren (Notruf!), um eine exakte Diagnose zu bekommen (Röntgen) und gezielt behandelt zu werden; den Knochen mit Gips oder Schiene ruhig stellen; mitunter ist eine Operation nötig

Sportpause:

hängt davon ab, wo der Bruch aufgetreten ist und wie schwer die Verletzung ist

Heilungsdauer:

vier Wochen (Handgelenk) bis drei Monate (Unterschenkel); bis sich die Knochensubstanz vollständig regeneriert hat, kann es bis zu 1,5 Jahre dauern

Vorbeugung:

Helm (Radfahrer, Inlineskater) und Schutzausrüstung tragen (Inlineskater, Eishockeyspieler), vorausschauend fahren, konzentriert bei der Sache sein, kein Sport in übermüdetem Zustand, regelmäßiges Muskelaufbautraining stärkt auch das Knochengewebe, Knochendichtemessung (insbesondere Frauen in fortgeschrittenem Alter)

9. Knorpelschaden

Ursache: Überlastung; Fehlbelastung, etwa aufgrund einer unzureichenden Technik, einer Beinfehlstellung oder aufgrund von Übergewicht; Unfall, zum Beispiel durch Umknicken, Verdrehen oder Zusammenprall

Symptome:

Die Enden der Knochen in einem Gelenk sind mit einer glatten Knorpelschicht bedeckt, die für die Dämpfung und das reibungslose Gleiten der Gelenkflächen sorgt;. Der Knorpelschaden kann von einer rauen Oberfläche mit leichten Beschwerden bis zum freiliegenden Knochen mit starken Schmerzen bei jeder Bewegung reichen. Sind ausgedehnte Anteile eines Gelenks betroffen, entwickelt sich eine Arthrose ("Gelenkverschleiß")

Gefährdete Sportler:

Ausdauersportler; Sportler, die immer die gleiche Bewegung ausführen. zum Beispiel Speerwerfer oder Handballer

Arztbesuch nötig:

ja

Behandlung:

Röntgen- und MRT-Untersuchung, um das Ausmaß des Gewebedefekts zu bestimmen; kühlen; entzündungshemmende Salben auftragen (Diclofenac, Capsaicin); Nahrungsergänzungsmittel (Chondroitin, Glukosamin); schmerzstillende Medikamente (Ibuprofen, Diclofenac); Injektion von Knorpelaufbau- oder Knorpelschutzpräparaten (zum Beispiel Hyaluronsäure) ins Gelenk; Physio- und Bewegungstherapie; gegebenenfalls Gelenkspiegelung (Arthroskopie); bei ausgeprägter Arthrose und massiver Einschränkung der Lebensqualität eventuell Versteifung des Gelenks oder Implantation eines künstlichen Gelenkersatzes

Sportpause:

auf gelenkschonende Sportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Langlaufski umsteigen

Heilungsdauer:

Geschädigter Gelenkknorpel kann nicht oder zumindest nicht vollwertig regenerieren. Bis heute ist es nicht möglich, eine Arthrose zu heilen.

Vorbeugung:

einseitige Belastungen; Überlastungen und Fehlbelastungen vermeiden; begleitendes Muskelaufbautraining

10. Muskelkrampf

Ursache: Überanstrengung, insbesondere bei heißem Wetter oder erhöhtem Flüssigkeitsverlust; auch ein Verbrauch der Kohlenhydratreserven; Salz- und Elektrolytmangel (zum Beispiel Magnesiumdefizit) können dafür verantwortlich sein; genaue Zusammenhänge sind bisher nicht bekannt

Symptome:

Der krampfende Muskel fühlt sich gespannt an und verursacht anfangs heftigste Schmerzen bis hin zur Bewegungsunfähigkeit. Die Beschwerden lassen in der Regel schnell nach, insbesondere wenn der entsprechende Muskel gedehnt wird.

Gefährdete Sportler:

alle

Arztbesuch nötig:

bei häufig wiederkehrenden Krämpfen

Behandlung:

bei akutem Krampf die sportliche Aktivität sofort einstellen; betroffenen Muskel für 15 bis 20 Sekunden dehnen; bei Bedarf mehrmals wiederholen, in den Dehnpausen den Muskel leicht massieren

Sportpause:

kurzzeitig, so lange der Krampf andauert

Heilungsdauer:

Nach dem Krampf und kurzer Regenerationsphase ist der Muskel in der Regel wieder voll funktionstüchtig.

Vorbeugung:

gutes Basistraining; Aufwärmübungen; angemessene Ernährung und Flüssigkeitsreserven; volle Kohlenhydrat- und Elektrolytspeicher vor Beginn des Ausdauersports

11. Kreuzbandriss

Ursache: Stolpern; Ausrutschen; rasches Abstoppen aus schneller Bewegung; Verdrehen des Oberkörpers im Stehen bei fixiertem Fuß

Symptome:

plötzlich auftretender Schmerz; eventuell verbunden mit einem "Knallen"; Knie sackt weg und fühlt sich instabil an; eingeschränkte Beweglichkeit des betroffenen Knies. Bei einem Kreuzbandriss werden meistens auch kleine Blutgefäße zerstört, wodurch es zur Einblutung und damit Schwellung des Kniegelenks kommen kann.

Gefährdete Sportler:

Skifahrer; Fußballer; Handballer; Leichtathleten

Arztbesuch nötig:

ja

Behandlung:

meist keine Operation eines gerissenen hinteren Kreuzbandes; Operation eines vorderen Kreuzbandrisses bei jungen, sportlich aktiven Menschen, Arbeitern mit körperlich belastenden Berufen und Knieverletzten mit kombinierten Meniskus- oder Seitenbandrissen. Das heutige Standardverfahren ist die sogenannte arthroskopische Kreuzbandplastik, bei der das geschädigte Band durch körpereigenes Sehnenmaterial ersetzt wird.

Sportpause:

Die volle Sportfähigkeit wird nach sechs bis zwölf Monaten erreicht. Lockeres Radfahren ist etwa drei bis vier Wochen nach der Operation wieder möglich.

Heilungsdauer:

In den ersten vier Monaten nach einer Operation ist das Knie besonders gefährdet, daher in dieser Zeit heftige und ruckartige Bewegungen vermeiden. Dosierte Kraftübungen für jene Muskeln, die das Kniegelenk umgreifen, sind je nach Operationsverfahren frühzeitig erlaubt.

Vorbeugung:

regelmäßige Kraft- und Koordinationsübungen

12. Läuferknie

Ursache: zu große Laufumfänge; zu abrupte Belastungssteigerung; wiederholtes Lauftraining auf Asphaltstraßen mit abfallenden Straßenrändern; einseitiges Bahntraining ohne Wechsel der Laufrichtung; vermehrte Bergläufe oder intensive Radtouren; verkürzter Oberschenkelaußenmuskel; falsche Laufschuhe

Symptome:

außenseitige Knieschmerzen, vor allem nach dem Sport; Druckschmerz über dem äußeren Oberschenkelkopf, wenige Zentimeter oberhalb des äußeren Kniegelenkspalts; eventuell Schwellung am äußeren Knie

Gefährdete Sportler:

Langstrecken-, Berg- und Marathonläufer; Rennradfahrer; Triathleten

Arztbesuch nötig:

bei anhaltenden Beschwerden

Behandlung:

Training reduzieren oder vorübergehend einstellen; das Knie mit Eiswürfeln abreiben; entzündungshemmende Salben auftragen oder entzündungshemmende Tabletten einnehmen; Injektionstherapie mit entzündungshemmenden Wirkstoffen; Physio- oder Elektrotherapie; bei anhaltenden Schmerzen gegebenenfalls Operation

Sportpause:

drei bis vier Wochen

Heilungsdauer:

drei bis vier Wochen; bei wesentlich längeren Beschwerden eine Operation in Betracht ziehen

Vorbeugung:

regelmäßige Dehn- und Kräftigungsübungen für die äußere Oberschenkelmuskulatur; Lauftechnik kontrollieren und gegebenenfalls optimieren (lassen); Lauftraining reduzieren; Bergläufe vermeiden; geeignetes Schuhwerk tragen; auch auf weichen Böden joggen

13. Meniskusdefekt

Ursache: Umknicken oder Stolpern beim Laufen; Verdrehen, Überstrecken oder Überbeugen des Knies, zum Beispiel beim Auf- oder Absteigen auf das beziehungsweise vom Rad; Kollision mit dem Gegner oder Pressschlag beim Fußball; auch zu große Laufumfänge auf hartem Untergrund. Beinachsenfehlstellungen (O- und X-Beine) und instabile Bänder im Knie können ebenfalls zum Meniskusschaden führen.

Symptome:

messerstichartige Knieschmerzen, vor allem während des Sports, eventuell Knieschwellung; Bewegungseinschränkung mit Beuge- oder Streckhemmung; Druckschmerz an der Innen- beziehungsweise Außenseite des Knies

Gefährdete Sportler:

Ballsportler; Leichtathleten; Skifahrer

Arztbesuch nötig:

ja

Behandlung:

Trainingspause; das Knie mithilfe einer Schiene oder eines Tapeverbandes ruhig stellen, regelmäßig kühlen; Salbenverband (zum Beispiel mit Diclofenac oder Ibuprofen); eventuell Schmerzmittel; Physiotherapie; gezielte Kräftigung der Muskeln, die das Kniegelenk umgreifen; eventuell Kniespiegelung, bei der ein abgerissenes Meniskusstück entfernt oder genäht oder bei der der Meniskus geglättet wird

Sportpause:

drei bis sechs Wochen nach der Teilentfernung des Meniskus Sportarten meiden, die das Kniegelenk belasten, etwa Fußball, Handball, Tennis oder Skifahren

Heilungsdauer:

Verglichen mit einer Meniskusteilentfernung heilt eine Meniskusnaht mit drei bis neun Monaten wesentlich länger. Jedoch sind die Prognosen in dem Fall besser.

Vorbeugung:

regelmäßige Kraft- und Koordinationsübungen; bei anfälligen oder vorgeschädigten Menisken Trainingsumfang und -intensität verringern; harten Laufuntergrund vermeiden; gut gedämpfte Laufschuhe tragen, Brustbeinschlag beim Schwimmen vermeiden

14. Muskelfaserriss

Ursache: Überdehnung; mangelnde Koordination zwischen Beugern und Streckern; fehlende beziehungsweise mangelnde Vorbereitung; Übermüdung oder Überlastung des Muskels; schneller Richtungswechsel; zu schneller Antritt; nicht komplett ausgeheilte, ältere Muskelverletzung; plötzliches Abbremsen oder Verlangsamen einer Bewegung

Symptome:

plötzlich auftretende, starke, messerstichartige Schmerzen; Druckempfindlichkeit; Schwellung; je nachdem, wo die Verletzung auftritt, Bewegungseinschränkung; eventuell rötlich-bläuliche Verfärbung durch Bildung eines Blutergusses; bei größerem Defekt eventuell tastbare Dellenbildung im Muskelgewebe

Gefährdete Sportler:

alle

Arztbesuch nötig:

ja

Behandlung:

nach dem PECH-Schema vorgehen: Pause, Eis (Kühlung), Compression (Druckverband), Hochlagerung; eventuell Gehstützen benutzen; entzündungshemmende Salbe auftragen; bei starken Schmerzen Schmerztabletten; Physio-, Elektro- oder Ultraschalltherapie; eventuell zusätzlich homöopathische Kügelchen (zum Beispiel Arnika, Rhus toxicodendron); Präparate mit dem Ananas-Enzym Bromelain, nach Abklingen der akuten Schmerzen den Muskel immer wieder dosiert dehnen, entspannen und leicht massieren

Sportpause:

hängt davon ab, wo der Muskelschaden aufgetreten und wie schwer er ist; zwei Wochen lang nur moderates Lauftraining, das nicht über die Schmerzgrenze hinausgeht

Heilungsdauer:

Die gerissene Muskelfaser bildet je nach Ausmaß der Verletzung nach etwa zwei Wochen eine belastungsfähige Narbe; vollständig geheilt ist sie nach rund sechs Wochen. Die Narben-Muskel-Grenze ist eine Schwachstelle, an der erneut Verletzungen auftreten können, deshalb den betroffenen Muskel nicht zu früh oder zu stark belasten.

Vorbeugung:

Aufwärmprogramm vor sportlichen Aktivitäten, besonders für die anfälligen Muskeln; Überlastung vermeiden; regelmäßiges Kraft- und Koordinationstraining; kein Sport in übermüdetem Zustand

15. Patellaspitzensyndrom

Ursache: verkürzte Kniestreckmuskeln; schwache Kniebeugemuskeln; Kniescheibenhochstand; hohe und ruckartige Sprungbelastungen ("jumper's knee"); "sitzender Laufstil", bei dem die Oberschenkel zu wenig gestreckt werden

Symptome:

belastungsabhängige Schmerzen (vor allem beim Treppensteigen oder bei längerem Sitzen) im Bereich der Kniescheibenspitze, dort auch eindeutiger Druckschmerzpunkt; eventuell geschwollene Sehne

Gefährdete Sportler:

Basketballer; Volleyballer; Fußballer; Weitspringer; Tennisspieler; Läufer

Arztbesuch nötig:

bei starken oder anhaltenden Beschwerden

Behandlung:

Oberschenkelstreckmuskeln regelmäßig dehnen und Beugemuskeln auf der Oberschenkelrückseite kräftigen; Patellasehnen-Tapeverband oder Bandage; Kinesiotape; Ultraschall; Eismassage, Elektro-, Physio- oder Stoßwellentherapie; Injektionstherapie mit homöopathischen Mitteln oder lokalem Betäubungsmittel; bei deutlich länger als sechs Monate anhaltender Symptomatik und erheblichem Leidensdruck trotz konsequenter Therapie gegebenenfalls Operation

Sportpause:

sechs bis zwölf Wochen, in dieser Zeit Sprungtraining vermeiden und vorübergehend auf eine andere SPortart umsteigen, bei der die Patellasehne nicht ruckartig belastet wird

Heilungsdauer:

häufig sehr hartnäckige Verletzung, die teilweise mehrere Jahre bis zur völligen Ausheilung benötigt

Vorbeugung:

Muskeln gezielt kräftigen und Koordinationstraining; ausgewogen trainieren, dabei Intensität und Umfang langsam steigern; muskuläre Dysbalancen beseitigen; geeignetes Schuhwerk und gegebenenfalls Einlagen tragen; entlastende Bandage; Laufstil optimieren

16. Prellung

Ursache: direkte Gewalt- beziehungsweise Krafteinwirkung wie Stoß oder Tritt, zum Beispiel beim Fußball Tritt des Gegners gegen das Schienbein

Symptome:

starke Schmerzen, gegebenenfalls mit ausgeprägtem Spannungsgefühl; begleitender Bluterguss (Hämatom) aufgrund von verletzten Blutgefäßen; Schwellung; eventuell Bewegungseinschränkung

Gefährdete Sportler:

Sportler mit Gegnerkontakt, zum Beispiel Fußballer, Handballer, Hockeyspieler

Arztbesuch nötig:

bei starken oder anhaltenden Beschwerden oder bei Verdacht auf einen Knochenbruch

Behandlung:

nach dem PECH-Schema vorgehen: Pause, Eis (Kühlung), Compression (Druckverband), Hochlagerung; Salbenverband mit abschwellendem Wirkstoff anlegen (zum Beispiel Voltaren, Ibuprofen); kurzfristige Schonung; Kinesiotape. Bei länger als zehn Tage anhaltenden Beschwerden muss der Arzt die Diagnose "Prellung" anzweifeln und überprüfen, ob eine Bänderverletzung oder Fraktur vorliegt

Sportpause:

schmerzabhängig

Heilungsdauer:

etwa sieben bis zehn Tage

Vorbeugung:

entsprechende Schutzausrüstung auch beim Training tragen, zum Beispiel Schienbeinschoner beim Fußballspielen

17. Rippenprellung

Ursache: infolge eines direkten Schlags mit einem stumpfen Gegenstand wie dem Griff eines Stocks (zum Beispiel eines Eishockeyschlägers) oder nach einer kräftigen Kompression des Brustkorbs bei einem harten Körperangriff wie bei Rugby oder Ellenbogenstoß beim Handball

Symptome:

Schmerzen vor allem bei tiefer Atmung, beim Husten oder Niesen; starker Druckschmerz; eventuell Schwellung

Gefährdete Sportler:

Kampfsportler; Ballsportler mit Gegnerkontakt; Eishockeyspieler

Arztbesuch nötig:

bei starken Schmerzen oder Verdacht auf einen Rippenbruch

Behandlung:

gegebenenfalls Schmerzmittel; darauf achten, nicht in eine flache Schonatmung zu verfallen, was im schlimmsten Fall zu einer Lungenentzündung führen kann; gegebenenfalls Tapeverband; regelmäßige Anwendung einer schmerzstillenden Salbe (zum Beispiel Diclofenac, Ibuprofen); Kinesiotape; eventuell Röntgen zum Ausschluss einer Rippenfraktur

Sportpause:

schmerzabhängig

Heilungsdauer:

vier bis sechs Wochen

Vorbeugung:

entsprechende Schutzausrüstung auch im Training tragen

18. Schienbeinkantensyndrom

Ursache: Fehl- oder Überbelastung, falsches Schuhwerk, fehlerhafte Lauftechnik, einseitiges Training auf hartem Untergrund

Symptome:

Stechen und Schmerzen am Schienbein, vor allem während und nach Belastung; Druckschmerz; Beschwerdezunahme bei Sprüngen, schnellen Antritten und hohem Lauftempo; eventuell verhärtete Schienbeinmuskeln und Schwellung

Gefährdete Sportler:

Langstrecken- und Marathonläufer; Triathleten

Arztbesuch nötig:

bei starken oder anhaltenden Beschwerden

Behandlung:

Trainingspause einlegen; Eisabreibungen; kühle Quarkwickel anlegen; Verbände über Nacht mit einer Kombination aus heparinhaltigem Gel und Beinwellwurzelextrakt; eventuell homöopathische Kügelchen (zum Beispiel Arnika, Rhus toxicodendron); gegebenenfalls entzündungshemmende Tabletten; Manuelle Therapie (Triggerpunktbehandlung); Rad- und Spinningtraining nur mit geringem Widerstand ausführen

Sportpause:

schmerzabhängig

Heilungsdauer:

ein bis vier Monate

Vorbeugung:

Fuß- und Wadenmuskeln regelmäßig kräftigen und dehnen; Fußgewölbe durch das Barfußlaufen trainieren; Koordination der Unterschenkelmuskeln mit Therapiekreisel oder Kippelbrett schulen; Laufumfang und -intensität nur allmählich steigern; Lauftechnik mittels Laufbandanalyse überprüfen und gegebenenfalls korrigieren lassen

19. Schleimbeutelentzündung

Ursache: mechanische Reizung wie zu viel Druck, zum Beispiel durch Aufstützen auf den Ellenbogen oder Verunreinigung mit Bakterien infolge einer verschmutzen Schürfwunde, zum Beispiel nach einem Sturz auf das Knie

Symptome:

bewegungsabhängige Schmerzen; Schwellung; Druckempfindlichkeit; eventuell Rötung und Erwärmung der darüber liegenden Haut, zum Beispiel am Ellenbogen oder Knie

Gefährdete Sportler:

Tennisspieler; Läufer; Radfahrer; Torhüter; Sportschützen; Kampfsportler

Arztbesuch nötig:

ja

Behandlung:

Kühlung; abschwellende Salbenverbände; gegebenenfalls Schmerzmittel; gegebenenfalls Bluterguss mittels Punktion vom Arzt entfernen lassen; bei chronischen Beschwerden Schleimbeutel eventuell operativ entfernen lassen

Sportpause:

schmerzabhängig

Heilungsdauer:

drei bis sechs Wochen

Vorbeugung:

entsprechende Schutzausrüstung auch beim Training tragen; dauerhaftes direktes Aufstützen auf den Schleimbeutel verhindern

20. Schultereckgelenksprengung

Ursache: Sturz auf die Schulter oder auf den Arm

Symptome:

Schmerzen und Schwellung; eventuell sichtbarer und tastbarer Hochstand des äußeren Anteils des Schlüsselbeins

Gefährdete Sportler:

Judoka; Ringer; Handballer; Eishockeyspieler; Radfahrer

Arztbesuch nötig:

ja

Behandlung:

Schulter für einige Tage ruhigstellen, zum Beispiel mit einer Schulterbandage; anschließend mit einem Physiotherapeuten entsprechende Übungen machen; bei größerer Verletzung Operation

Sportpause:

nach einer Operation keine Überkopfsportarten für vier Monate

Heilungsdauer:

schmerzfreie Schulterbeweglichkeit bei nichtoperativer Therapie nach vier bis acht Wochen

Vorbeugung:

bei Ausübung der oben genannten Kampfsport- und Kontaktsportarten regelmäßig Fall- und Abrolltechniken üben

21. Schwimmerschulter

Ursache: häufige Überkopfbeanspruchungen des Schultergelenks, zum Beispiel beim Kraulen, Volleyballspielen oder durch zu schnelles Steigern der Schwimmumfänge

Symptome:

Schmerzen an der Schulter, vor allem beim Heben des Arms sowie in der Zugphase und beim Vorstrecken des Arms während der Schwimmbewegung; Bewegungseinschränkung im Schultergelenk; eventuell Rötung; Überwärmung und Schwellung

Gefährdete Sportler:

Schwimmer; Triathleten; Basketballer; Volleyballer; Tennisspieler

Arztbesuch nötig:

ja

Behandlung:

mit dem Training aussetzen; Schulter kühlen; mit entzündungshemmendem Gel einreiben; entzündungshemmende Schmerztabletten; Physio-, Elektro- oder Magnetfeldtherapie; Akupunktur; Kinesiotape; gegebenenfalls Injektionstherapie mit lokalem Betäubungsmittel; bei bleibenden Schmerzen eventuell arthroskopische Operation

Sportpause:

schmerzabhängig

Heilungsdauer:

drei bis vier Monate; nach operativer Behandlung einer Rotatorenmanschetten-Teilruptur vier bis sechs Monate

Vorbeugung:

(Schwimm-)Technik optimieren; häufiger den Schwimmstil wechseln; regelmäßige Dehn- und Kräftigungsübungen für die Schultern sowie die Rumpfmuskeln

22. Skidaumen

Ursache: Sturz auf den ausgestreckten, abgespreizten Daumen oder indirekte Krafteinwirkung, etwa durch das Hängenbleiben in der Schlaufe eines Skistocks beim Sturz auf die Hand, die den Stock umfasst

Symptome:

Schmerzen und Schwellung an der Innenseite des Daumens zum Zeigefinger hin; Bewegungseinschränkung und Kraftdefizit des Daumens

Gefährdete Sportler:

Skifahrer; Judoka; Basketballer; Handballer; Torhüter ("Torhüterdaumen");(Eis-)Hockeyspieler

Arztbesuch nötig:

ja

Behandlung:

knöchernen Bandabriss mithilfe einer Röntgenaufnahme ausschließen; Hand oder Daumen vorübergehend ruhigstellen und physikalische Therapie; im Fall eines kompletten Bänderrisses mit Instabilität des Daumengrundgelenks Operation

Sportpause:

stärkere Belastungen der Hand neun bis zehn Wochen nach einer Operation vermeiden

Heilungsdauer:

etwa sechs Wochen

Vorbeugung:

Daumengrundgelenk eventuell prophylaktisch tapen

23. Tennisellenbogen

Ursache: hohe oder dauerhaft monotone Belastungen wie das Bedienen der Computermaus, Gartenarbeit, Bügeln oder Geige spielen; Tennistraining

Symptome:

Schmerzen an der Außenseite des Ellbogens; eventuell vom Ellenbogen ausstrahlende Schmerzen in den Unterarm bis in die Hand; Schwächegefühl und eventuell Bewegungseinschränkung des betroffenen Arms; meist starker Druckschmerz; gelegentlich Schwellung über dem betroffenen Ellbogen

Gefährdete Sportler:

Tennis-, Badminton- und Squashspieler; Kanuten; Ruderer

Arztbesuch nötig:

bei starken oder hartnäckigen Beschwerden

Behandlung:

Überanstrengungen, Fehlbelastungen und monotone Bewegungsabläufe des Arms vermeiden; im Akutstadium regelmäßig kühlen; entzündungshemmende Schmerzmittel; Salben- oder Tapeverband, alternativ Kinesiotape; orthopädietechnische Hilfsmittel wie Bandagen; Physiotherapie; Akupunktur; Injektion mit homöopathischem Präparat oder lokalem Betäubungsmittel; Ultraschallbehandlung oder Elektrotherapie; Handgelenksstreckmuskeln regelmäßig dehnen; Technik verbessern und gegebenenfalls die Ausrüstung wechseln; bei deutlich länger als sechs Monate anhaltender Symptomatik und erheblichem Leidensdruck trotz konsequenter Therapie eventuell Operation

Sportpause:

bis zur Schmerzfreiheit auf Rückschlagsportarten und Rudern verzichten

Heilungsdauer:

mindestens drei bis sechs Monate (auch nach einer Operation)

Vorbeugung:

Übungen, die die Handmuskeln stärken; Hände zwischendurch immer wieder lockern und ausschütteln; für ergonomische Arbeitsbedingungen sorgen (zum Beispiel eine Armablage oder spezielle Computermaus anschaffen); bei Rückschlagsportarten richtigen Schläger auswählen (nicht zu schwer, nicht zu groß, nicht zu hart bespannt, passende Griffstärke) und Technik überprüfen lassen

24. Muskelzerrung

Ursache: mangelnde Koordination zwischen Beugern und Streckern; fehlende beziehungsweise mangelnde Vorbereitung; Übermüdung oder Überlastung eines Muskels; schneller Richtungswechsel; zu schneller Antritt; nicht komplett ausgeheilte ältere Muskelverletzung; plötzliches Abbremsen oder Verlangsamen einer Bewegung

Symptome:

Bei Muskelverletzungen ist es oft schwierig, eine Zerrung von einem Riss zu unterscheiden, da die Symptome ähnlich sind. Typisch für eine Zerrung ist der bei Belastung langsam einsetzende ziehende Spannungsschmerz: zunächst nur ein unangenehmes Gefühl im Muskel, schließlich starke, krampfartige Schmerzen und oft auch eine fühlbare Erhöhung der Spannung in der Muskulatur ohne Dellenbildung.

Gefährdete Sportler:

alle

Arztbesuch nötig:

bei starken oder lange anhaltenden Beschwerden

Behandlung:

nach dem PECH-Schema vorgehen: Pause, Eis (Kühlung), Compression (Druckverband), Hochlagerung; eventuell Gehstützen benutzen; entzündungshemmende Salbe auftragen; Physio-, Elektro- oder Ultraschalltherapie; eventuell zusätzlich homöopathische Kügelchen (zum Beispiel Arnika, Rhus toxicodendron); Präparate mit dem Ananas-Enzym Bromelain; nach Abklingen der akuten Schmerzen Muskel immer wieder dosiert dehnen, entspannen und leicht massieren

Sportpause:

in der Akutphase schnelle Antritte sowie längere und starke Belastungen vermeiden; leichtes Radfahr- und Schwimmtraining ist möglich. Bei fehlender Regeneration kann sich aus einer Zerrung ein Faserriss entwickeln.

Heilungsdauer:

etwa ein bis drei Wochen

Vorbeugung:

vor sportlichen Aktivitäten sorgfältig aufwärmen, insbesondere für die anfälligen Muskeln; Überlastung vermeiden; regelmäßig Kraft und Koordination trainieren; kein Sport in übermüdetem Zustand; verletzte Muskeln ausreichend regenerieren lassen

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