Schoko-Nikoläuse sind in der Adventszeit ein beliebtes Geschenk und praktisch überall zu kaufen. Nach Angabe von Foodwatch sind jedoch nicht alle Produkte zu empfehlen: Die Verbraucherschutzorganisation hat 20 Advents-Süßigkeiten getestet – und in zwei Produkten bedenkliche Mineralölrückstände gefunden.
Betroffen sind demnach der "Gut & Günstig Schokoladen-Weihnachtsmann (200 Gramm, 0,99 Euro)" von Edeka sowie der "Friedel Weihnachtsmann Schokolinsen (100 Gramm, 1,29 Euro)" von Rübezahl. Beide Produkte enthalten laut Foodwatch die als kritisch geltenden aromatischen Mineralöle (MOAH). Zusätzlich fielen die Produkte mit erhöhten Werten sogenannter gesättigter Mineralöle (MOSH) auf. Beide Stoffe stehen im Verdacht, der Gesundheit schaden zu können. MOSH werden vom Körper aufgenommen und können sich in Organen anreichern. MOAH sollen das Ergbut schädigen und so potenziell Krebs verursachen können.
Wie gesundheitsgefährdend die Stoffe tatsächlich sind, ist jedoch umstritten. Foodwatch empfiehlt Kunden, die auf Nummer sicher gehen wollen, die Produkte zum Händler zurückzubringen und fordert einen öffentlichen Rückruf der betroffenen Produkte.
+++Hier finden Sie eine Liste mit allen getesteten Produkten+++
Bereits in der Vergangenheit hat Foodwatch Mineralöl in Schokoladenprodukten gefunden, zuletzt in Schokoriegeln. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) beschäftigt sich seit Längerem mit der Thematik und hat Ende vergangenen Jahres eine ausführliche Stellungnahme zu Mineralöl-Rückständen in Lebensmitteln veröffentlicht.
Demnach stammen die Schadstoffe meist aus recyceltem Verpackungsmaterial wie Kartons. Sie können aus Altpapier gefertigt sein, das Mineralöl aus Zeitungsdruckfarben enthält. Beim Lagern der Rohware und aus der Verpackung können die Schadstoffe auf das Lebensmittel übergehen. In der Vergangenheit fiel deshalb immer wieder die Schokolade aus Adventskalendern mit Belastungen auf. Auch während der Verarbeitung kann Mineralöl in die Lebensmittel gelangen, etwa in Form von Maschinenöl oder über Abgase aus Industrie und Verkehr.
Grundsätzlich seien solche Kontaminationen unerwünscht und sollten auf ein Minimum reduziert werden, heißt es seitens des BfR. Foodwatch sieht vor allem die Hersteller und die Bundesregierung in der Pflicht, gesetzliche Höchstwerte für Mineralölrückstände festzulegen – denn die gibt es bislang nicht.
