Geschlecht von Kindern Liegen Jungs oder Mädchen "in der Familie"? Studie räumt mit altem Mythos auf

Geschlecht beim Kind: Eine Familie mit zwei Töchtern
Drei Generationen, ausschließlich Töchter: Stimmt es, dass sich Geschlechter in manchen Familien auffallend häufen?
© fizkes / Getty Images
Ein Paar bekommt drei Töchter, das andere vier Söhne: Welchen Einfluss haben die Familiengene auf das Geschlecht von künftigen Kindern?

Die eine Familie mit drei Töchtern, in der anderen gibt es fast nur Söhne - alles Zufall? Ja, sagen Forscher aus Schweden, Australien und weiteren Ländern in einer umfassenden Untersuchung, die sie in der Fachzeitschrift "Proceedings B" der britischen Royal Society veröffentlichten. Entgegen dem allgemeinen Glauben spielt die genetische Veranlagung in Familien laut den Experten keine Rolle dabei, ob Eltern eher Jungen oder eher Mädchen bekommen.

Es gibt demnach in Familien keine automatisch angeborene Tendenz, ob der Nachwuchs das eine oder andere Geschlecht hat. Vielmehr erhält ein Kind sein Geschlecht weitgehend zufällig. Auch für einen Zusammenhang zwischen dem Geschlecht des ersten und des zweiten Kindes fanden die Wissenschaftler keine Anzeichen. Weltweit werden bekanntlich jedoch geringfügig mehr Jungen als Mädchen geboren.

Geschlecht von Kindern - der Zufall entscheidet

Generell wird in der Bevölkerung häufig angenommen, dass die Gene der Eltern Auswirkungen auf das Geschlecht der Sprösslinge haben. Auch frühere Untersuchungen deuteten darauf hin, dass zum Beispiel größere oder wohlhabendere Eltern eher Jungen bekommen oder physisch attraktivere Personen eher Mädchen. Ob ein Kind männlich oder weiblich ist, hängt letztlich davon ab, ob es ein X- oder Y-Chromosom von seinem Vater geerbt hat.

Dieser Vater macht sein Baby nach
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Dieser Vater imitiert sein Baby grandios

Für die Forschungsarbeit haben sich die Wissenschaftler um Ralf Kuja-Halkola vom schwedischen Karolinska Institut in Solna die Datenbanken der gesamten in Schweden geborenen Bevölkerung seit 1932 angeschaut. Untersucht wurden daraus letztlich die Daten von mehr als 3,54 Millionen Menschen und deren rund 4,75 Millionen Kindern.

dpa
ikr

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