Die Warn-App NINA verschickte heute die Meldung "Dies ist eine Entwarnung zur Warnung 'Coronavirrus: Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit vom 07.04.2022 [...] Die Warnung ist aufgehoben." Die zuletzt im April ergangene Warnung vor dem Coronavirus habe sich demnach also erledigt. Doch weder das Virus selbst noch die Infektionslage geben derzeit Anlass, eine solche Entwarnung zu verlautbaren. Was also ist geschehen?
NINA ist eine App, die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) betrieben wird. NINA ist ein Akronym für Notfall-Informations- und Nachrichten-App. "Die Corona-Warn-App hilft uns festzustellen, ob wir in Kontakt mit einer infizierten Person geraten sind und daraus ein Ansteckungsrisiko entstehen kann. So können wir Infektionsketten schneller unterbrechen. Die App ist ein Angebot der Bundesregierung. Download und Nutzung der App sind vollkommen freiwillig. Sie ist kostenlos im App Store und bei Google Play zum Download erhältlich", wie das BBK auf seiner Website zusammenfasst.
Gesundheitsministerium warnt – eigentlich – nach wie vor
Am 7. April warnte NINA die Bevölkerung vor den nach wie vor bestehenden Gefahren durch Covid-19 und hob nun diese Warnung auf. Eine Begründung, Erklärung oder weiterführende Informationen gab es jedoch nicht. Lediglich mit dem Zusatz "Das Coronavirus ist weiterhin eine ernste Gefahr für Ihre Gesundheit. Nutzen Sie die Angebote für die Corona-Schutzimpfung und frischen Sie wenn nötig Ihren Impfschutz auf. Auch wenn die bundesweite Warnung hiermit aufgehoben wird, beachten Sie auch weiterhin die gegebenen Handlungsempfehlungen" wurde die Entwarnung ergänzt.

Wer nun auf einen inhaltlichen oder technischen Fehler des App-Betreibers tippt, liegt jedoch möglicherweise falsch. Wie das Portal "t-online.de" berichtet, habe sich mittlerweile das Bundesgesundheitsministerium zum Sachverhalt der Redaktion gegenüber geäußert. Demgemäß habe das Gesundheitsministerium "die Meldung nicht versendet", sondern von Ministeriumsseite sei "ans Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe lediglich eine Aktualisierung geschickt" worden." Dass die App dies als "Entwarnung" anzeige, "hat technische Gründe". Von einer fälschlichen Entwarnung sei demnach nicht auszugehen.
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Per Mitteilung auf seiner Homepage ergänzt das BBK: "Durch die Entwarnung der bundesweit gültigen Warnmeldung wird die Übersichtlichkeit der Warn-App NINA wieder deutlich gesteigert. [...] Das BBK reagiert hiermit auf viele Rückmeldungen der Nutzerinnen und Nutzer der Warn-App." Mithin sei die Entwarnung aus Gründen der Übersichtlichkeit ergangen, es habe also keinerlei inhaltliche Änderungen der warnungswürdigen Lage gegeben.
Zusammenfassend darf also festgestellt werden, dass Corona nach wie vor – auch vom Bundesgesundheitsministerium – als Problem gesehen wird. Die warnende beziehungsweise entwarnende Kommunikation kommt nun jedoch als weiteres Problem hinzu.
Quellen: BBK, NINA, t-online.de