Medizin Forscher färben Fliegenfallen – und verhindern so die Ausbreitung ansteckender Krankheiten

Eine – unter anderem die Schlafkrankheit übertragende – Tsetse-Fliege
Eine – unter anderem die gefährliche Schlafkrankheit übertragende – Tsetse-Fliege (Symbolfoto)
© Oxford Scientific / Getty Images
Die Ergebnisse dieser Untersuchung können zukünftig auch bei der Eindämmung weiterer sich ausbreitender Krankheiten zu helfen.

Einige gefährliche – oft auch tödliche – Krankheiten werden durch Fliegen übertragen. Um diesen Ausbreitungsweg zu begrenzen, versucht man, den Tieren mit Fliegenfallen beizukommen. Nun haben Wissenschaftler einen Weg gefunden, diese Fallen sehr viel effektiver als bislang zu kreieren: Sie erkannten, dass Fliegen vor allem die Farbe blau mögen und färbten die Fallen entsprechend. Die Ergebnisse dieser Untersuchung können zukünftig auch bei der Eindämmung weiterer sich ausbreitender Krankheiten zu helfen.

Tagaktive Stechfliegen würden stark von blauen Objekten angezogen. Dieses Verhalten wurde auch bislang schon häufig zur Fliegenbekämpfung ausgenutzt, seine funktionelle Bedeutung war jedoch umstritten, fassen die Biowissenschaftler der walisischen Universität Aberystwyth ihre Ergebnisse im Fachblatt "The Royal Society" zusammen. Es sei bisher vermutet worden, dass blaue Objekte tierischen Wirten ähneln, die durch die Fliegen gern besiedelt werden. Schlichte blaue Flächen wiederum könnten – für Fliegenaugen – schattigen Ruheplätzen ähneln.

Um diese Fragen endlich zu klären, entwickelten die Forscher künstliche neuronale Netze, die die visuelle Verarbeitung nachahmen, die im Gehirn von Fliegen wie Tsetsefliegen oder Bremsenfliegen abläuft, wie der in Großbritannien erscheinende Guardian die Forschungsergebnisse beschreibt.

Anschließend seien die künstlichen neuronalen Netze trainiert worden, "um Tiere von Blatthintergründen und schattierte von nicht schattierten Oberflächen zu unterscheiden, um auf der Grundlage der einer Fliege zur Verfügung stehenden sensorischen Informationen die optimalen Mittel" herauszustellen, die es den in der Natur Tieren ermöglicht, jene Unterscheidungen zu treffen, erklären die Wissenschaftler aus Aberystwyth. Mit anderen Worten versetzten sie sich also in die Lage, wie eine Fliege zu sehen und wie diese auf bestimmte Lichtveränderungen und Reize zu reagieren.

km

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