Der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn spricht zu den aktuellen Infektionszahlen. Die vierte Corona-Welle rollt nach den Worten Spahns "mit voller Wucht".
Vierte Corona-Welle Spahn: "Erleben gerade eine Pandemie der Ungeimpften"

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn spricht auf einer Pressekonferenz zusammen mit dem Leiter des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler
© Carsten Koall / Getty Images
Sehen Sie im Video: Gesundheitsminister Jens Spahn – "Erleben gerade eine Pandemie der Ungeimpften".
Jens Spahn (CDU), geschäftsführender Bundesgesundheitsminister: "Wir erleben gerade vor allem eine Pandemie der Ungeimpften. Und die ist massiv. Die Infektionszahlen steigen, die Zahl der Corona-Toten mit ihnen und auch vor allem die Zahl der intensivpflichtigen Patientinnen und Patienten in einigen Regionen in Deutschland. Im Übrigen Regionen, wo auch die Impfquoten teilweise nicht so hoch sind wie in anderen Regionen. In einigen Regionen in Deutschland werden die Intensivbetten wieder knapp, über Verlegungen in andere Regionen wird nachgedacht, sie werden konkret geplant. Zur Wahrheit gehört im Übrigen auch: Auf den Intensivstationen würden deutlich weniger Covid 19-Patienten liegen und behandelt werden müssen, wenn alle, die es könnten, sich auch impfen lassen würden. Ich verstehe daher den Frust vieler Pflegekräfte sehr, sehr gut, die sich eben angesichts dieser Belastung, die sie in ihrem Alltag dadurch haben, schon die Frage stellen, warum denn nicht mehr sich impfen lassen. Das weiß ich aus vielen Gesprächen. Es ist eine Situation, mit der wir umgehen müssen, wo es jetzt eben darum geht für Herbst und Winter insgesamt. Für den Einzelnen, zum Schutz des Einzelnen, aber eben auch vor allem für die Vermeidung der Überlastung, der Belastung des Gesundheitswesens einen Unterschied zu machen. Dafür braucht es aus meiner Sicht drei Punkte, von denen ich mir auch wünsche, dass Bund und Länder sie gemeinsam mit Nachdruck unterstützen. Das erste sind die beschlossenen Vorsichtsmaßnahmen 3G und AHA-Regeln konsequent umzusetzen und im Übrigen, wo nötig, auch durch 2G zu ergänzen. Das zweite sind verpflichtende Test-Konzepte für die Pflegeheime, für die Orte, an denen die besonders Verwundbaren leben. Und das gilt eben auch mit verpflichtenden Testung für auch geimpftes oder genesene Personal und Besucherinnen und Besucher. Und zum Dritten geht es um viele, viele Auffrisch-Impfungen. Denn die Auffrisch-Impfungen helfen, die vierte Welle zu brechen. Ich meine, das ist jetzt nur ein Bild aus Israel, wo man einfach sehr, sehr deutlich sieht, mit den Auffrisch-Impfungen ist es gelungen, die Kurven nach unten zu bringen. Man sieht einfach am Beispiel Israel, dass das Boostern tatsächlich einen echten Unterschied macht in ganz vielen Aspekten. Und deswegen möchte ich eben auch mit den Kolleginnen und Kollegen in den Ländern darüber reden, wie wir das, was grundsätzlich möglich ist, die Zulassung dafür gibt es ja, nämlich allen, die wollen, jenseits derjenigen, für die es empfohlen ist, auch für alle, die wollen, nach sechs Monaten eine Auffrisch-Impfung möglich zu machen.
Jens Spahn (CDU), geschäftsführender Bundesgesundheitsminister: "Wir erleben gerade vor allem eine Pandemie der Ungeimpften. Und die ist massiv. Die Infektionszahlen steigen, die Zahl der Corona-Toten mit ihnen und auch vor allem die Zahl der intensivpflichtigen Patientinnen und Patienten in einigen Regionen in Deutschland. Im Übrigen Regionen, wo auch die Impfquoten teilweise nicht so hoch sind wie in anderen Regionen. In einigen Regionen in Deutschland werden die Intensivbetten wieder knapp, über Verlegungen in andere Regionen wird nachgedacht, sie werden konkret geplant. Zur Wahrheit gehört im Übrigen auch: Auf den Intensivstationen würden deutlich weniger Covid 19-Patienten liegen und behandelt werden müssen, wenn alle, die es könnten, sich auch impfen lassen würden. Ich verstehe daher den Frust vieler Pflegekräfte sehr, sehr gut, die sich eben angesichts dieser Belastung, die sie in ihrem Alltag dadurch haben, schon die Frage stellen, warum denn nicht mehr sich impfen lassen. Das weiß ich aus vielen Gesprächen. Es ist eine Situation, mit der wir umgehen müssen, wo es jetzt eben darum geht für Herbst und Winter insgesamt. Für den Einzelnen, zum Schutz des Einzelnen, aber eben auch vor allem für die Vermeidung der Überlastung, der Belastung des Gesundheitswesens einen Unterschied zu machen. Dafür braucht es aus meiner Sicht drei Punkte, von denen ich mir auch wünsche, dass Bund und Länder sie gemeinsam mit Nachdruck unterstützen. Das erste sind die beschlossenen Vorsichtsmaßnahmen 3G und AHA-Regeln konsequent umzusetzen und im Übrigen, wo nötig, auch durch 2G zu ergänzen. Das zweite sind verpflichtende Test-Konzepte für die Pflegeheime, für die Orte, an denen die besonders Verwundbaren leben. Und das gilt eben auch mit verpflichtenden Testung für auch geimpftes oder genesene Personal und Besucherinnen und Besucher. Und zum Dritten geht es um viele, viele Auffrisch-Impfungen. Denn die Auffrisch-Impfungen helfen, die vierte Welle zu brechen. Ich meine, das ist jetzt nur ein Bild aus Israel, wo man einfach sehr, sehr deutlich sieht, mit den Auffrisch-Impfungen ist es gelungen, die Kurven nach unten zu bringen. Man sieht einfach am Beispiel Israel, dass das Boostern tatsächlich einen echten Unterschied macht in ganz vielen Aspekten. Und deswegen möchte ich eben auch mit den Kolleginnen und Kollegen in den Ländern darüber reden, wie wir das, was grundsätzlich möglich ist, die Zulassung dafür gibt es ja, nämlich allen, die wollen, jenseits derjenigen, für die es empfohlen ist, auch für alle, die wollen, nach sechs Monaten eine Auffrisch-Impfung möglich zu machen.