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Krankhafter Perfektionismus Was hilft aus der Krise?

Dauerstress kann neben Schwermut auch Phobien, Panikstörungen oder eine generalisierte Angststörung auslösen.
Dauerstress kann neben Schwermut auch Phobien, Panikstörungen oder eine generalisierte Angststörung auslösen.
© Colourbox.com
Perfektionisten leiden häufig unter Dauerstress, ohne es zu merken. Doch spätestens wenn sich Schlaflosigkeit, Phobien oder extreme Schwermut dazu gesellen, sollten Sie sich dringend Hilfe holen.
Von Corinna Schöps

Wann zum Arzt?

Wenn Sie unter Schlafstörungen leiden, sollten Sie sich ärztlichen Rat holen. Ein gestörter Schlaf ist oft das erste und auch das anhaltendste Symptom stressbedingter seelischer Erkrankungen. Um zu erkennen, #link;http://www.stern.de/gesundheit/depressionen-die-geheime-logik-der-volkskrankheit-2167612.html;ob Sie in eine Depression gleiten#, können Sie sich zwei Fragen stellen:

1. Fühlten Sie sich im vorigen Monat häufig niedergeschlagen, traurig-bedrückt oder hoffnungslos?

2. Hatten Sie im vorigen Monat deutlich weniger Lust und Freude an Dingen, die Sie sonst gern tun?

Wenn Sie beides mit Ja beantworten, besteht ein erhöhtes Risiko, dass Sie an einer Depression leiden. Dauerstress kann neben Schwermut auch Phobien, Panikstörungen oder eine generalisierte Angststörung auslösen. Ängste treten oft gemeinsam mit einer Depression auf.

Therapien

Der Hausarzt ist meist die erste Anlaufstelle. Er sollte eine differenzierte Diagnose stellen, über die Therapieoptionen und sinnvolle Schritte zur Selbsthilfe aufklären. Bei einer leichten Depression können sich Arzt und Patient darauf verständigen, erst einmal zwei Wochen abzuwarten, ob sich die Symptome allmählich bessern.

Halten diese hingegen an, oder handelt es sich von vornherein um stärkere Beschwerden, klären beide gemeinsam, ob zunächst eine Psychotherapie oder Antidepressiva infrage kommen. Bei einer schweren Depression hat es sich bewährt, beides parallel einzusetzen. Sobald das Medikament so wirkt, dass es dem Patienten gut genug geht, kann er mit einer Psychotherapie beginnen. Depressionen sind mitunter so quälend, dass sich Suizidgedanken breitmachen. In diesem Fall sollte man sich sofort an einen Arzt wenden oder Hilfe in einer Klinik suchen.

Arzneimittel

Mittel der ersten Wahl gegen Ängste und Depressionen sind moderne Antidepressiva, etwa vom Typ SSRI. Angstlösende Medikamente (Benzodiazepine) sollten hingegen nur eine sehr kurze Zeit genommen werden. Denn sie machen süchtig - im Gegensatz zu den Antidepressiva. Wenngleich bei manchen Menschen keines der zahlreichen erprobten Antidepressiva anschlägt, so lässt sich mit der Kombination verschiedener Mittel meist doch eine wirksame Therapie finden. Das ist dann allerdings eine Sache für Spezialisten, wie man sie an großen psychiatrischen Kliniken findet.

Psychotherapien

Bei der Wahl der Psychotherapie gilt unter Fachleuten die Regel: #link;http://www.stern.de/gesundheit/daran-erkennen-sie-einen-schlechten-psychotherapeuten-2165897.html;Die Chemie zwischen Therapeut und Patient ist wichtiger für den Erfolg als die Methode#. Unter den üblichen Methoden wiederum wirkt die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) am besten gegen Depressionen, generalisierte Angststörungen, Panikattacken und soziale Phobien. Gegen spezifische Phobien helfen Expositionstherapien. Noch nicht so verbreitet, aber besonders wirksam gegen eine akute Depression ist die Interpersonelle Therapie (IPT). Dabei beleuchten Patient und Therapeut die zwischenmenschlichen Belastungen, die der Depression vorausgegangen sind. Einen Stellenwert in der Versorgung von Stresskranken mit Depressionen oder Ängsten haben inzwischen auch #link;http://www.stern.de/gesundheit/hilfe-im-netz-bei-depressionen-was-online-therapien-taugen-2058466.html;Onlinetherapien, etwa die Programme Deprexis oder Get.on#. Sie gelten als hilfreich, um Wartezeiten zu überstehen, bis man einen Psychotherapieplatz gefunden hat.

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