Lebensmittelallergien Kefir räumt den Magen auf

Kefir, ein vergorenes Milchgetränk, hilft gegen Lebensmittelallergien. Das glauben taiwanesische Forscher, die den sauren Trunk allerdings bisher nur an Mäusen getestet haben.

Kefir könnte künftig im Kampf gegen Lebensmittelallergien helfen. Das legt eine Studie taiwanesischer Forscher nahe: Das vergorene Milchgetränk unterdrückte in Tests mit Mäusen die Immunreaktion, die bei Allergikern von bestimmten Eiweißen ausgelöst wird - die Mäuse entwickelten also auch keine für eine Lebensmittelallergie typischen Symptome. Zudem hatte der Kefir einen positiven Einfluss auf die Darmflora der Tiere, die als einer der Schlüsselfaktoren beim Entstehen von Allergien gilt. Über ihre Entdeckung berichten Je-Ruei Liu von der Universität in Taipeh und seine Kollegen in der Fachzeitschrift "Journal of Science of Food and Agriculture".

Langlebige Bauern und allergische Mäuse

Der dickflüssige Kefir entsteht aus Milch durch einen Gärungsprozess mit verschiedenen Milchsäurebakterien, Hefen und Essigsäurebakterien. Kefir stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und Tibet und gilt als Schlüssel zur ungewöhnlichen Langlebigkeit bulgarischer Bauern. In Osteuropa wird das säuerliche Getränk auch zum Abstillen von Kindern verwendet, da es sehr leicht verdaulich ist. Frühere Studien hatten zudem auf einen Zusammenhang zwischen dem Kefirkonsum und der Häufigkeit von Lebensmittelallergien hingedeutet.

Gerade bei Kindern treten solche Lebensmittelallergien häufig auf: Sechs Prozent der unter Dreijährigen leiden darunter, und häufig ist ein Protein aus dem Hühnerei, das Ovalbumin, die auslösende Substanz. Bisher ist das Vermeiden der Allergene das einzige Mittel gegen die unerwünschten Abwehrreaktionen des Körpers - die Kinder dürfen also keine Eier mehr essen. Um zu testen, ob die Mikroorganismen im Kefir ebenfalls die allergischen Reaktionen vermindern können, untersuchten Liu und seine Kollegen nun das Blut von allergischen Mäusen, nachdem diesen das Eiweiß verabreicht worden war.

Kefir produziert Antikörper

Das Ergebnis: Die Tiere, die zuvor Kefir zu sich genommen hatten, hatten bedeutend weniger Allergie auslösende Antikörper im Blut als die Kontrollgruppe, die ohne Kefir ernährt wurde. Außerdem fanden sich in ihrem Kot mehr der gesundheitsfördernden Lactobazillen und Bifidobakterien, während die Menge potenziell schädlicher Mikroben wie Clostridien, die Lebensmittelvergiftungen hervorrufen können, deutlich zurückging.

Die Forscher schließen aus diesen Ergebnissen, dass Kefir eine viel versprechende Waffe im Kampf gegen Lebensmittelallergien und Darminfektionen sein könnte. Sie wollen nun herausfinden, welche Substanzen in dem gesunden Milchgetränk die Wirkungen hervorrufen, um diese dann gezielt in der Medizin einzusetzen zu können.

DDP
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