MEDIZIN Moskitos sind Vorbild für neue Spritzen

Forscher wollen demnächst schmerzfreies Blutabnehmen möglich machen. Spritzen-Nadeln sollen dazu wie Moskito-Rüssel aufgebaut sein.

Einen Moskitostich merkt man erst, wenn es zu spät ist - dieses Prinzip haben sich japanische Forscher bei der Entwicklung einer neuen Spritze zu Nutzen gemacht. Mit einer winzig kleinen und gezackten Nadel soll das Blutabnehmen demnach künftig völlig schmerzlos sein, berichtet das britische Wissenschaftsjournal »New Scientist« in seiner jüngsten Ausgabe.

Forscher bauen Moskito-Rüssel nach

Seiji Aoyagi und Kollegen von der Kansai Universität in Osaka bauten dazu eine Nadel, die nur einen Millimeter lang und 0,1 Millimeter breit ist, indem sie winzige Scheiben Silikon-Dioxid in eine gezackte Form ätzten - ähnlich einem Moskito-Rüssel. Anders als bei der glatten Oberfläche einer herkömmlichen Spritzennadel, kommen bei der Neuentwicklung nur die winzigen Zacken in Hautkontakt. »Das reduziert die Nervenstimulation erheblich«, sagt Aoyagi.

Prinzip noch nicht ausgereift

Bislang gelang es den Wissenschaftlern jedoch erst, winzige Mengen einer Testflüssigkeit durch eine hautähnliche Membran abzusaugen. Eine schmerzfreie Blutabnahme müsste somit derzeit noch mit großer Geduld bezahlt werden. Auch ist die Nadel bislang zu fragil. »Wenn ein Stück in der Haut abbricht, könnte sich ein Blutgerinnsel bilden«, sagt Aoyagi. Bevor er die Moskito-Nadeln an Menschen ausprobiert, will er sie deshalb zunächst bruchsicherer machen.

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