Niedersachsen folgt Nordrhein-Westfalen Stempelnummern von Dioxin-Eiern veröffentlicht

Nach Nordrhein-Westfalen folgt nun auch Niedersachsen dem Aufruf der Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner nach mehr Transparenz im Dioxin-Skandal. Das Land veröffentlichte am Morgen die Stempelnummern möglicherweise belasteter Eier.

Im Skandal um mit Dioxin verseuchtes Tierfutter hat nun auch Niedersachsen die Stempelnummern möglicherweise belasteter Eier veröffentlicht. Es handele sich um Eier eines Betriebes, die laut amtlicher Probenuntersuchung aktuell die Dioxinhöchstmenge überschritten, erklärte das niedersächsische Agrarministerium am Dienstagabend in Hannover. Wenngleich keine direkten gesundheitlichen Folgen drohten, sei von ihrem Verzehr abzuraten. "Sobald weitere Ergebnisse vorliegen, werden auch diese Kennnummern bekannt gegeben", kündigte ein Ministeriumssprecher an.

Die Eier aus dem betroffenen Bestand in Niedersachsen sind mit dem Erzeugercode 2-DE-0355461 versehen. Anhand dieser Kennziffer können Verbraucher feststellen, ob sie möglicherweise belastete Eier in ihrem Haushalt vorrätig haben. In Niedersachsen liegen dem Agrarministerium zufolge bislang insgesamt 18 amtliche Untersuchungsergebnisse vor. Neben einer Überschreitung des zulässigen Höchstgehalts an Dioxin seien in zwei Fällen "kritische Werte" ermittelt worden, in 15 weiteren Betrieben seien die Werte unproblematisch. Weitere Ergebnisse erwartet das Ministerium in den kommenden Tagen.

Zuvor hatte bereits das Umweltministerium von Nordrhein-Westfalen die Stempelnummern von Eiern aus zwei betroffenen Ställen in den Kreisen Soest und Steinfurt veröffentlicht. Diese Eier mit möglicherweise überhöhten Dioxinwerten waren demnach in sechsstelliger Zahl bis zum 23. Dezember in den regionalen Handel gelangt.

Im November und Dezember waren nach Angaben des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit insgesamt 2700 Tonnen von für die Papierherstellung gedachten Mischfettsäuren an 25 Futterhersteller in vier Bundesländern geliefert worden. Allein 2500 Tonnen gingen demnach nach Niedersachsen, wo die Zentren der deutschen Geflügelhaltung liegen. Mit Dioxin belastetes Tierfutter war an hunderte Bauernhöfe verkauft und dort an Legehennen und Masttiere verfüttert worden. Insgesamt mehr als 1000 Betriebe vor allem in Niedersachsen sind derzeit größtenteils vorsorglich gesperrt. Dioxin kann in hoher Dosierung Krebs auslösen.

AFP
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