Sars WHO streicht Taiwan von Liste der Infektionsgebiete

Die gefährliche Lungenkrankheit Sars ist weltweit eingedämmt. Die WHO strich als letzte Region Taiwan von der Liste der Infektionsgebiete.

Die gefährliche Lungenkrankheit Sars ist weltweit eingedämmt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO strich als letzte Region Taiwan von der Liste der Infektionsgebiete. Das teilte WHO- Generaldirektorin Gro Harlem Brundtland am Samstag in Genf mit. Die Entscheidung fiel, nachdem Taiwan seit 20 Tagen keine neuen Ansteckungen gemeldet hat. Die Inkubationszeit der tödlichen Viruskrankheit beträgt zehn Tage.

Die Welt ist nicht Sars- frei

"Wir müssen uns aber weiter bewusst sein: Die Welt ist nicht Sars- frei", sagte Brundtland. Die bisherige enge internationale Zusammenarbeit bei der Überwachung des Schweren Akuten Atemwegssyndroms müsse beibehalten werden.

Nach WHO-Angaben waren in Taiwan insgesamt 674 Personen an Sars erkrankt und 84 daran gestorben. Weltweit starben an der Lungenkrankheit rund 800 Menschen. Taiwan war die letzte Region, die die WHO weltweit auf eine Liste der Infektionsgebiete genommen hatte. Am Mittwoch war auch die kanadische Wirtschaftsmetropole Toronto gestrichen worden. Die WHO hatte zuvor Taiwan auch als ein Land gekennzeichnet, in das man wegen der Ansteckungsgefahr möglichst nicht reisen sollte. Dazu gehörten auch etliche Provinzen Chinas sowie die Haupstadt Peking.

Die Welt habe die Krankheit nun im Griff

Der für Sars zuständige WHO-Experte David Heymann forderte die Staatengemeinschaft auf, mindestens noch ein Jahr lang jeden Verdachtsfall auf Sars genau zu verfolgen und die Patienten mit Sars- Syndromen wie Fieber und Husten zu isolieren. "Wenn man uns nichts über weitere Fälle berichtet bedeutet das, dass die Länder ihren Job nicht gut machen, nämlich Sars zu beobachten", sagte Heyman in Genf. Er bedauerte auch, dass es noch immer keine einfachen Tests zur Diagnose der Krankheit gäbe. Grundsätzlich könne man aber sagen, dass die Welt die Krankheit nun im Griff habe, sagte Heyman. Am 15. März hatte die WHO erstmals von einer "weltweiten Bedrohung" gesprochen.

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