Schweinegrippe-Impfstoff Bundesländern droht Millionen-Verlust

Während der Schweinegrippe-Pandemie hat Deutschland zu viel Impfstoff gegen das H1N1-Virus gekauft. Jetzt drohen die Bundesländer auf 30 Millionen Impfdosen sitzenzubleiben - das entspricht rund 250 Millionen Euro.

Den Bundesländern droht wegen der überzähligen Schweinegrippe-Impfdosen ein finanzieller Verlust von mehr als einer Viertelmilliarde Euro. Wegen des Scheiterns einer Massenimpfung gegen die Viruserkrankung seien bundesweit rund 30 Millionen vom Staat gekaufte Impfdosen nicht verwendet worden, berichteten die Zeitungen der WAZ-Gruppe am Freitag. Alle Bemühungen, wenigstens einen Teil des überflüssigen Serums ins Ausland zu verkaufen, seien vorerst gescheitert, sagt eine Sprecherin des niedersächsischen Gesundheitsministeriums dem Bericht zufolge.

Niedersachsen hatte als derzeitiger Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz der Länder im Namen aller 16 Bundesländer bereits seit Januar nach Abnehmern für den zu viel georderten Grippeschutz gesucht. Zunächst zeigten laut WAZ zwar etliche Staaten Interesse an dem Impfstoff, darunter Albanien, Moldawien, Mazedonien, der Kosovo und die Mongolei. Als die Angst vor der Schweinegrippe deutlich abgenommen habe, sei der Verkauf aber nicht zustande gekommen. "Es brennt nicht. Es gibt zurzeit keine Interessenten", sagt die Ministeriumssprecherin.

Durch die fehlgeschlagenen Bemühungen um einen Weiterverkauf bleibe allein Nordrhein-Westfalen auf 6,4 Millionen Impfdosen im Wert von 53,3 Millionen Euro sitzen, berichten die Zeitungen. In NRW hatten sich demnach nur knapp eine Million Menschen gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Nun hoffen die Länder dem Bericht zufolge, wenigstens einen Teil des Serums im Herbst zu Geld machen zu können. Experten untersuchten derzeit, ob der Impfstoff auch gegen die saisonale Grippe eingesetzt werden könne. Spätestens Mitte 2011 läuft die Haltbarkeit des Impfstoffes ab.

AFP
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