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Fünfmal "Mangelhaft" Vibratoren, Penisringe, Liebeskugeln: Stiftung Warentest prüft Sextoys

Stiftung Warentest prüft Sextoys für Schadstoff im Video
Das Geschäft mit Sex-Spielzeug boomt. Vor allem im Internet, wo Bestellungen diskret und anonym ablaufen, verkaufen sich die Sextoys gut. Doch oft riecht der neue Vibrator schon beim Auspacken merkwürdig. Ob er schadstofffrei und ungefährlich ist, bleibt oft unklar.


Obwohl die Produkte bei Benutzung empfindliche Bereiche der Intimzone berühren, existieren keine expliziten Schadstoffgrenzen für Sexspielzeuge.


Anne Kliem (Stiftung Warentest): "Die Stiftung Warentest hat sich zum ersten Mal Sexspielzeug angeschaut. Insgesamt haben wir 18 Vibratoren, Liebeskugeln und Penisringe ins Labor geschickt und auf ganz verschiedene Schadstoffe untersucht."


Die Proben wurden kleingeschnitten, nach Materialien getrennt und abgewogen.


Anschließend erfolgte eine chemische Behandlung, um Schadstoffe herauszulösen.


Getestet wurde zum Beispiel auf Weichmacher, Phenole und Schwermetalle.


Vier der 18 getesteten Produkte wurden mit sehr gut bewertet; sieben mit gut.


Fünf Toys erhielten jedoch aufgrund hoher Schadstoffwerte die Bewertung mangelhaft.


Betroffen waren Modelle von Doc Johnson, Joydivison, We-Vibe, Big Teaze Toys und Pipedream.


"In zwei Produkten im Test haben wir polyzyklische, aromatische Kohlenwasserstoffe gefunden (kurz PAK). Und zwar einmal hier in dieser Badeente. Das ist ein Vibrator, der sich ganz unauffällig als Badeente tarnt. Und in diesen Liebeskugeln hier im weißen Kunststoff. Und die PAK, die wir da gefunden haben, die stehen eben im Verdacht Krebs zu erzeugen.“


Im Paarvibrator der Marke We-Vibe haben die Tester an den Ladekontakten Nickel gefunden.


Nickel kann allergische Reaktionen auslösen.


Ebenfalls als mangelhaft eingestuft wurde der Vibrator von Doc Johnson.


Darin wurde Phenol gefunden, das im Verdacht steht, Gendefekte zu erzeugen.


Nachgewiesen wurden aber auch andere kritische Substanzen, wie zum Beispiel der Weichmacher DEHP, der die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann.
  
"Zwei weitere Schadstoffgruppen, die unser Labor nachgewiesen hat, sind die kurzkettigen Chlorparaffine und außerdem der sehr kritische Weichmacher DEHP. Die haben wir bei diesem einzigen Umschnall-Vibrator im Test gefunden. Allerdings nicht in dem Vibrator selber – der war, was Schadstoffe angeht, gut – sondern in dieser mitgelieferten Maske. Da das aber zum Lieferumfang dazu gehört, waren wir streng. Denn es ist ja durchaus realistisch, dass man die dann auch benutzt."


Sexspielzeug gehört für immer mehr Menschen zum Liebesleben dazu.


Nach der Schadstoffanalyse von Stiftung Warentest ist nun auch klar, welche Spielzeuge man besser meidet und welche unbedenklich sind.


Da bekommt der Begriff "Safer Sex" eine ganz neue Bedeutung.

Was für ein Abtörner: 18 bunte Sextoys prüfte die Stiftung Warentest, fünf fielen mit hoher Schadstoffbelastung durch. Und nein: "Befriedigend" war nicht das beste Testurteil.

Ein alter Witz im Internet lautet: "Wenn die Stiftung Warentest Vibratoren testet, ist dann "Befriedigend" besser als "Gut"? Nun endlich gibt es von der Stiftung Warentest selbst eine Antwort auf die beliebte Scherzfrage. Für die aktuelle Ausgabe ihres Testheftes haben die Prüfer tatsächlich Sexspielzeuge getestet. Und so viel vorweg: Auch bei diesem Test ist "Sehr gut" die höchste und "Mangelhaft" die schlechteste Note.

Insgesamt 18 Sextoys haben die Warentester untersucht. Die bunte Palette reicht von klassischen Vibratoren, G-Punkt-Vibratoren, Rabbit-Vibratoren mit Klitoris-Stimulator, Umschnall-, und Auflegevibratoren bis zu Penisringen und Liebeskugeln. Die Preise für die Geräte reichen von 6,80 Euro bis 165 Euro.

Die Frage nach dem größten Lustbringer beantwortet der Test nicht - für diese subjektive Einschätzung müssen Interessenten sich an den zahlreichen Erlebnisberichten im Netz orientieren. Die Warentester prüften vielmehr den gesundheitlichen Aspekt. Denn in der Natur der Sache liegt es, dass Sexspielzeuge Schleimhautkontakt haben. "Schadstoffe haben in Sextoys deshalb nichts zu suchen", sagt Sara Wagner-Leifhelm, Chemikerin und Leiterin des Schadstoff-Checks.

Sextoys mit Schadstoffen belastet

Da abtörnende Ergebnis des Labortests: Fünf Produkte waren sehr stark mit Schadstoffen belastet und fielen deshalb mit "Mangelhaft" durch. Ein Auflege-Vibrator von Big Teeze Toys in Form einer Badeente war sehr stark mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) belastet. Diese stehen im Verdacht, Krebs zu erregen. Solche PAK waren auch das Problem bei den Liebeskugeln Joyballs Secret des Herstellers Joydivision.

Ein Vibrator mit Saugnapf von Doc Johnson war sehr stark mit Phenol belastet, das im Verdacht steht, genetische Defekte zu verursachen. Und ein als Paarvibrator verkauftes Gerät von We-Vibe gab so hohe Mengen Nickel ab, dass er laut Warentest nicht hätte verkauft werden dürfen. Nickel kann Allergien auslösen und steht ebenfalls im Verdacht, Krebs zu erregen. Der Umschnallvibrator von Pipedream war zwar labortechnisch in Ordnung; da die mitgelieferte Maske aber sehr stark mit giftigen kurzkettigen Chlorparaffinen und dem Weichmacher DEHP (kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen) belastet war, erhielt das Produkt ebenfalls die Note "Mangelhaft".

Die übrigen Bettgefährten schnitten im Schadstofftest "sehr gut", "gut" oder zumindest "befriedigend" ab. Wer will, darf an dieser Stelle noch ein letztes Mal frivol grinsen.

Quelle: Alle Ergebnisse des Sexspielzeug-Tests finden Sie kostenpflichtig auf www.test.de

bak

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